»Schau ma mal, dann sehgn ma scho«, die Maxime von Kaiser Franz bestimmte das Spiel des Walker FC gegen den Tabellenvorletzten Auberg. Was heißt das? Ganz einfach, der Coach ließ zu Beginn – bei prächtigstem Fußballwetter – eine Mannschaft auflaufen, die mit jenen Akteuren besetzt war, die in dieser Saison noch nicht so viele Einsatzminuten bekamen. Damit folgte er der Devise von Jupp Heynckes, der ja auch immer betont, dass er keine 1a- oder 1b-Mannschaft besäße, sondern lauter gleichwertige Spieler(s), die auf den Gegner hin angepasst eingesetzt würden.
Beide Mannschaften schöpften ihre Ergänzungsbank zur Gänze aus, damit stand sich eine 16:16-Auswahl gegenüber.
Das Match begann mit aktiven Aubergern, die den einen oder anderen Angriff zügig vors Tor spielen konnten, jedoch glücklicherweise immer wieder scheiterten. Die Walkers waren in den ersten Minuten – wieder mit einem echten Libero spielend – in der Findungsphase begriffen und mussten sich gegen die Auberger, nicht überraschend, erstmal sortieren.
Doch nach der ersten Drangphase der Gegner bekamen die Heimischen das Spiel immer mehr unter Kontrolle. Ein erster Schuss von Torjäger-Kanonen-Avanceur Alex, der nur knapp links gegen das Tor gesetzt wurde, läutete die erste Drangphase der Himmelblauen an. Dann dauerte es nicht mehr lange, bis sich das Pressing der Tabellendritten auszahlte. Nach einem Stanglpass von Alex, der vom Fünfer Maki einsetzte, dieser erst den Goalie anschoss und dann den Abpraller mit letztem Einsatz über die Linie arbeitete, hieß der Zwischenstand 1:0 für die Walkers.
Danach wurde das Spiel kontrolliert, bis 10 Minuten vor dem Seitenwechsel die Gegners unerklärlicherweise wieder Oberhand bekamen und ihnen die eine oder andere Chance gewährt wurde.
Mit 1:0 gings dann glücklicherweise in die Pause.
Nach dem Halbzeitanpfiff gleich der Paukenschlag: Schöne Ballstafette im Mittelfeld, der Ball wurde mannschaftsdienlich von Alex auf – schon wieder! – Maki gespielt, der seinen Doppelpack vollendete. 2:0. Na, also.
Danach ein Spiel auf schiefer Ebene. Der Gegner schien gebrochen. Nicht nur auf Grund des Rückstandes, auch weil deren Schalter und Walter im Mittelfeld, Schwarzi, ausgewechselt wurde und sich die Walkers blockweise strukturell verstärkt hatten, da die Einsatzminutenführenden der Mannschaft nunmehr auf dem Feld standen. Rollende Angriffe, Chancen im Minutentakt, wie’s so schön heißt, doch – himmisakrament – die größten Möglichkeiten wurden verjuxt.
Aber wir haben doch den 50er-Sturm mit Hansi, der sich vor dem 16er den Ball erkämpfte, durch eine schnelle Drehung den Gegner abschüttelte und mit einer wunderschönen Bogenlampe den Ball über den Goalie in die Maschen wuchtete. Das erlösende 3:0.
Damit waren die Auberger endgültig geknickt. Alex machte dann noch sein wichtiges 4:0 und rückte damit Froschi in der Torjägerliste wieder näher (Letzterer ist im nächsten Spiel gesperrt).
Das Spiel war danach gelaufen, die Walkers ließen nichts mehr zu, die Auberger waren mit der Klatsche gut bedient. Ein verdienter Sieg, auch in der Höhe ok. Ein großes Kompliment im Nachhinein an den Gegner, der in keiner Phase des Spieles, auch nachdem die Niederlage unausweichlich war, unfair agierte. So ist eine DSG-Partie ein Genuss, selbst wenn das Ergebnis anders ausgesehen hätte.
Den Witz des Tages lieferte übrigens im Anschluss Harijen: »Was ist der Unterschied zwischen der Allianz Arena und dem Kolosseum zu Rom? – Im Kolosseum haben auch ab und zu die Löwen gewonnen.« Bitte um Vergebung, falls das schon altbekannt wäre. Mir ham glacht.
Walker FC vs. Auberg 4:0 (1:0), Schieri: Pichling-Heinz (unauffällig, deshalb überragend)