Die Überraschung des Spieltages lieferte der Walker FC beim Saisonauftakt gegen die Meister der Vorsaison St. Josef/Oed. Bei drückender Hitze am heißesten Tag des Jahres besiegten die Hellblauen die auf dem Papier favorisierten Pepis mit einem überraschenden aber verdienten 2:0.
Obwohl die Heimischen wegen der Urlaubszeit eine Reihe der Kaderspieler vorgeben mussten, traten die Walkers hochkonzentriert bei Badeseetemperaturen auf. Das Spiel begann mit einigen Versuchen der St. Josef-Heimmannschaft das Walker FC-Tor zu gefährden, doch die hellblaue Verteidigung rund um IV Roman und Paul sowie Mario und Philip auf den Seiten fing die Angriffsansätze ohne Gefahr heldenhaft ab.
Auch die Walkers kamen mit Sturmspitze Hans das eine oder andere Mal gefährlich vors gegnerische Tor ohne dies aber in Zählbares umzumünzen. Erst bei einem Freistoß aus gefühlten 35 Metern, als sich Raphi (der dankenswerter Weise einen Badetag am Grazer See zugunsten des Saisonauftaktes sausen ließ) den Ball zum Freistoß herrichtete und Roman ihm die Direktive gab: »Net aufspielen, hau eam eini«, nahm sich unser Mittelfeldflitzer ein Herz, hielt drauf und der stramm geschossene Flatterball senkte sich über den Pepi-Torhüter unter die Querlatte. Ein Traumtor, das an Philips buchstäblichen Glücks-Schuss vom Montag erinnerte.
Die Pepis waren sichtlich geschockt, konnten sich aber nicht erholen und mit dem überraschenden 1:0 ging es in die erste Hitzeauszeit. In der zweiten Hälfte des ersten Durchganges gingen die Walkers weiterhin konzentriert zu Werke, trotzdem kamen die Pepis ein/zeimal gefährlich vors Tor. Die größte Chance wurde vom Pepi-Stürmer, allein vor dem Tor stehend, nur Zentimeter neben dieses gesetzt.
Trotzdem: 1:0 für die Walkers zur Pause.
Der zweite Durchgang verlief ähnlich wie der erste. Intensiv geführte Spielfolgen, die in einer gelben Karte für den tapfer rackernden Hans resultierten, einige gefährliche Ansätze auf beiden Seiten, die aber ebenso exzellent abgefangen wurden. Dann ein Outeinwurf von der rechten Seite von Ali, das Kopfballduell wurde von Raphi (!) gewonnen, zu Fips weitergeleitet, der den Ball mit dem Außenrist in die kurze Ecke donnerte: 2:0 für die Walkers. Frenetischer Jubel, jawoll.
Die Pepis warfen im Schlussdurchgang alles nach vorne, aber ein Kopfball, der nur knapp an der rechten Stange vorbeisegelte, und ein Schuss, der vom Walkergoalie unorthodox, aber sicher, vorbeigedreht wurde, waren das äußerste der Bemühungen. Die letzten 10 Minuten überstanden die Walkers mit Zittern, aber letztlich doch ungefährdet und besiegten die Vorjahresmeister nicht unverdient mit 2:0.
Ein großes Kompliment an die Mannschaft, das Spiel nach vorne war wesentlich besser als in den letzten Partien. Die Verteidigung stand erstklassig, die Laufarbeit des unermüdlichen Faso war wie immer exorbitant und der Abschlusssprint unseres zur Endphase eingewechselten Präsis würde einem Usain Bolt alle Ehre machen.
Es ist schwer, aus der kompakten Mannschaft einzelne Spieler hervorzuheben, besonders gefielen aber die gesamte Verteidigungsreihe rund um Spielführer Roman, Paul, Mario und Philip. Besonders letzterer, der sehr konzentriert, annähernd fehlerlos und wie immer mit bewundernswerter Laufbereitschaft die rechte Seite besetzte. Dann Faso, Fips und Raphi, die stets anspielbar, das magische Mittelfelddreieck als solches perfekt interpretierten. Nicht zu vergessen Hans, der durch sein Einmannpressing die gegnerische Abwehr ständig beschäftigte und ein dauerhafter Unruheherd war. Ali, Gery, Klemens und Thomas N arbeiteten an den Außenpositionen hingebungsvoll nach vorne wie nach hinten. Zazn zwischen den Pfosten, der aufgrund der perfekten Verteidigung seiner Vorderleute nur spärlich beschäftigt war, die wenigen echten Torschüsse aber bändigen konnte und die Null stehen ließ. Und schließlich herzliche Gratulation an Spielertrainer Alex, der die Mannschaft mit dem 4-1-4-1 hervorragend eingestellt hatte. Ich hoffe, ich habe niemanden bei diesem historischen Sieg vergessen. Damit sind wir (zumindest für einen Tag) seit langer Zeit wieder einmal Tabellenführer.
Walker FC – St. Josef/Oed 2:0 (1:0), Schiri: sehr gut.
P.S.: Besonderen Dank gebührt aber auch den St. Josef/Oed-Spielern, die in keiner Phase des Spieles unfair wurden, auch als schon absehbar wurde, das das Spiel verloren gehen würde. Im Gegenteil: Bei einer Fehlentscheidung des an sich guten Schiris (Eckball statt Abstoß) intervenierten sie beim Referee, der seine unrichtige Entscheidung zurücknahm. Gegen so eine sportliche Mannschaft spielt man immer gerne, egal wie das Endergebnis ist.