Ich hoffe, ich krieg das nach 3 Tagen auch noch zusammen. Am Montag, zur angestammten Trainingszeit traten wir in diesem Jahr zum zweiten Mal gegen Oberbank in Urfahr an. Das Wetter prächtig, jedoch einen Tick zu heiß und zu schwül.
Wie es sich für ein Freundschaftsspiel gehört, ließen es beide Mannschaften von der Geschwindigkeit nach Anpfiff eher gemächlich angehen. Nichtsdestotrotz startete Alex nach wenigen Minuten raketenartig durch und netzte ins gegnerische Gehäuse ein. Doch der mit der Pfeife (den Begriff »Schiri« würde ich in dem Zusammenhang nicht verwenden), der in der gesamten Spielzeit in Badeschlapfen (!) das Feld abschritt, erkannte das Tor wegen Abseits ab. Die heimische Bank, der gesamte heimische Kader, hat es nicht so gesehen, alleine Christian war der Meinung, dass der Schiri richtig gelegen wäre. Sei’s drum.
Die Walker taten mehr für’s Spiel, ließen den Ball ordentlich laufen, wurden jedoch ein ums andere Mal von den Bankern doch recht rüde von den Beinen geholt. Der mit der Pfeife gefiel sich aber darin, hartes Einsteigen der Gegners nur selten zu ahnden.
Hier muss betont werden, dass die Oberbanker zu Beginn nicht durch die Bank unfair attackierten, jedoch für ein Freundschafts- oder Juxspiel eindeutig zu hart an den Mann resp. die Beine gingen. Auch muss weiter eingeschränkt werden, dass es im Grunde nur 1–2 Gegners waren, die sich darin gefielen, die Knochen der Walkers abzuklopfen. Besonders aber missfiel mir, dass es – selbst nach vom Pfeifenmann gegebenen Fouls an uns – keinerlei Entschuldigungsgesten o. dgl. in Richtung des Gefoulten gab. Das geht gar nicht. Schon gar nicht bei einem Freundschaftsspiel.
Ok, wie auch immer. Alex vollendete einen wunderschönen Sturmlauf über links mit einer satten Granate unter die Latte. 1:0 für Walker FC. Noch waren die Anfeuerungsrufe der Walkerbank (»Super, weiter so, jetzt net aufhören«) nicht im Urfahroval verklungen, als es schon wieder klingelte. Und zwar im Walkergehäuse. Die Oberbanker, die diesmal ohne ihren Blauweiß-Star antraten, nutzten jedoch eine Schwäche in der Walker-Verteidung aus, Benji im Tor konnte nur kurz abklatschen, der Nachschuss wurde verwertet. Ausgleich zum 1:1.
Dann etwas später ein Ball von rechts, die Verteidigung agierte nach dem Prinzip »Nimm du ihn, ich hab ihn sicher« und ließ den Ball aufs lange Eck durchhumpeln, wo nur mehr von einem Banker abgestaubt werden musste. 2:1 für Oberbank.
Kurz vor Schluss aber nahm sich Mario ein Herz, spazierte in die Mitte und schloss mit einem recht ordentlichen, jedoch wahrscheinlich haltbaren Schuss ab, den der Geldinstituts-Tormann bereits im Out wähnte und lässig durchließ. Das Spielgerät klatschte aber an die Innenstange und hinter die Linie.
2:2 der Pausenstand.
Bis hierher war es ein durchaus ordentliches Spiel, für meine Begriffe für ein Freundschaftsspiel stellenweise etwas hart, jedoch nicht wirklich unfair.
Die 2. Hälfte plätscherte etwas dahin, bis (ich glaube) Max mit einem Weitschuss zum 3:2 erhöhte. In der Zwischenzeit haben sich Christian und der gegnerische 12er immer weiter die symbolischen Zähne gezeigt am Platz. Keiner gab nach, immer hitziger wurden die Kämpfe ums Leder. Bis das in einem bösen Revanchefoul des Bank-12ers an Christian endete. Hier nahm Alex seine Kapitänspflicht vorbildlich wahr und sprach den Pfeifenmann erregt, aber nicht unhöflich, auf die Situation an. Nur wenig später wieder eine Situation, in die der 12er verwickelt war: Wieder suchte Alex mit der Pfeife das Gespräch, der ihm aber mit einer unwirschen Bewegung ins Gesicht (!) fuhr und dann unvermittelt vom Platz stellte (!!). Hier konnte Alex seiner Erregung nicht mehr Herr werden und ein wüstes Beschimpfungsduell folgte. Danach war situationsbedingt das Spiel eher zerfahren. Die Kontoarbeiter konnten schlussendlich nach einem unbedachten Foul im Strafraum den fälligen Elfer noch zum abschließenden 3:3 verwerten.
Da die Spiele gegen Oberbank weniger vom Spaß an der Freud oder von Freundschaft geprägt sind sondern eher von Ruppigkeit und Ausfälligkeiten, noch dazu die Schirileistungen regelmäßig unter jeder Kanone sind, ist zu diskutieren, ob es in Zukunft wieder Oberbankspiele geben sollte. Wenn ja – der Ansatz von Christian ist ja auch, dass man sich in diesem Spiel an Meisterschaftshärte gewöhnen kann, wiewohl es da ja auch sinnvoll wäre, mit dem Großteil des Kaders anzutreten und nicht mit einem Haufen Seniores –, dann sollte zumindest eine Hälfte der Spielzeit von einem eigenen Referee gepfiffen werden.
Oberbank – Walker FC 3:3 (2:2), Schiri: letztklassig