Die Meisterschaftssaison 2013/14 ging gleich mit einem Knaller los: Gegen die neue Mannschaft Lokomotive St. Florian, von der man sich im Vorfeld manche Wunderdinge erzählte. „Durch die Bank ehemalige Regionalligakicker“, „klare Ligafavoriten“ (Zitat SK Vöest Linz) lauteten die Stichworte. Was wirklich daran war, konnte unsere Mannschaft gleich im ersten Sonntagsspiel austesten. Das Aufwärmen der Sängerknaben sah auf jeden Fall schon sehr professionell aus, auch die besten Techniker konnten von den interessierten Zusehern ausgemacht werden.
Pünktlich um 18.30 Uhr konnte die Partie angepfiffen werden. Übrigens herzlichen Dank an die Lok-Spieler, dass das Spiel verschoben werden konnte, das Linzer Derby am Freitag machte eine Spielverschiebung notwendig.
Das Match begann mit überraschend viel Ballbesitz der Walkers, die sich nicht durch die Fama der Sängerknaben einschüchtern ließen. Dennoch machten die Loks ihre Favoritenrolle gleich klar: In der 4. Minute wird ein Ball durch die hellblaue Verteidigerreihe gesteckt, der durchbrechende Stürmer kann nicht gehalten werden, Resultat 0:1 für die Hausherren (die aber offiziell auf eigener Anlage als Auswärtsmannschaft geführt werden). Kalte Dusche für die Walkers.
In der 10. Minute dann noch ein gefährlicher Eckball, den die Sängerknaben nicht versenken konnten. Im Anschluss bekamen die Himmelblauen jedoch wieder mehr Zugriff aufs Spiel und trieben den Ball immer wieder nach vorne.
In der 15. Minute kündigte Wachler Fritz, der dankenswerterweise die Aufgabe an der Linie übernommen hatte, an: „Passt’s auf, jetzt fallt das Tor für uns.« Und die Mannschaft gab ihm sofort Recht: Ecke Buzi, den Abpraller übernimmt Faso mit gefühlten 56,5 km/h, den Nachschuss verwertet aber dann Christian ins lange Eck. Na also – Ausgleich zum 1:1.
In der 18. Minute eine sehenswerte Gymnastikeinlage von Mario, der am gegnerischen Cornerfahndl nach einem Zweikampf eine perfekte Rolle vorwärts über die Bande ausführte und mit Szenenapplaus von den zahlreichen Florianer Fans bedacht wurde. Was diese Turneinlage auslöste, ist dem Berichterstatter aber entgangen.
Dass die Walkers nun auf Augenhöhe mit den Florianer Eisenbahner spielten, beweisen der Freistoß von Buzi (22.) sowie eine Minute später ein glänzend disponierter Raphi, der Linksfuß Buzi auf die Reise schickte, dieser lenkte das Spielgerät optimal zur Mitte, wo leider Max verzog. Nur knapp, aber doch.
Aber auch die Florianer waren ein ständiger Unruheherd. Ein Freistoß in der 26. Minute an der Strafraumgrenze konnte von der heimischen Mauer arretiert werden.
So wogte das Spiel in attraktiver Weise hin und her ohne einer Mannschaft echte Vorteile zu gewähren. In der 32. Minute kassierte der fleißig und verantwortungsvoll agierende Georg auf der linken Verteidigerposition eine Gelbe für ein Tackling.
In der 33. Minute wird ein Weitschuss in den Florian-Strafraum abgegeben, der verwirrt wirkende gegnerische Goalie kann den Ball nur unorthodox mit dem Unterarm wegprallen lassen, der nachsetzende Alex wird dann vom Tormann regelwidrig gefällt. Der an sich gute Schiri entscheidet in dieser Situation aber leider auf Stürmerfoul anstatt Elfer. Eine Entscheidung, die auch beim Florianer Publikum eher mit Kopfschütteln kommentiert wurde.
Dann wieder Florian auf der anderen Seite, ein Kopfball vom 5er kann von Benji mit einem sehenswerten Reflex noch über die Latte gedreht werden, der anschließende Eckball wird aber mit einem Kopfball ins heimische Tor abgeschlossen. 1:2 für die Zugführer von Florian.
Kurz vor der Pause dann noch ein Florianer Vorstoß über rechts, Stanglpass hinter die heimische Abwehr und es steht 1:3. Nicht gänzlich dem Spielverlauf entsprechend, aber aber auch nicht völlig unverdient.
In der 43. setzt Raphi einen Weitschuss dann noch knapp neben das Tor.
Mit 1:3 gings schließlich in die Pause.
Dass die Walkers dieses Spiel noch lange nicht aufgegeben haben, zeigt sich gleich unmittelbar nach der Pause: Der zur Halbzeit für Faso gekommene Chris spielt Alex in die Gasse, der aber in allerletzter Not von der gegnerischen Abwehr noch abgedrängt werden kann. Doch auch die Florianer haben noch nicht genug. In der 47. geht ein Schuss gegen Benjis Kasten nur knapp am Gehäuse vorbei.
Eine Minute später ein Freistoß am 16er der Walker, der Ball wird aufs lange Eck gezirkelt und vom besten Florianer, der Nr. 7, mit einem schönen Flugkoppfball an die Innenstange und dann hinter die Linie befördert. Sehr schönes Tor, muss man anerkennen, leider aber steht’s damit 1:4.
Nur zwei Minute später lässt die Nr. 7 drei Leute aussteigen, kann einen Stanglpass zur Mitte basteln, der — schon wieder – über die Innenstange hinter die Linie gesetzt wird. 1:5, auweiha.
In der Folge bekommen die Walkers streckenweise keinen Zugriff mehr aufs Spiel. Florian lässt den Ball laufen, die Himmelblauen sind lediglich hinterher. In der 69. setzt sich — schon wieder – die Nr. 7 durch, kann den Ball an Benji vorbeispitzeln, aber Hari, der für den leider gelb-rot-gefährdeten Georg kam, kann den Ball noch von der Linie hüsteln.
In der 70. Minute Gelb für Chris nach Unsportlichkeit.
In der Folge ließen sich die Sängerknaben etwas zurückfallen bzw. die Walkers erinnerten sich ihrer eigenen Stärken und arbeiteten nun wieder besser gegen den Ball. In der 76. wird Raphi von Alex in den Strafraum beordert, durch ein regelwidriges hohes Bein eines Verteidigers aber am Abschluss behindert. Der fällige Elferpfiff blieb aber leider aus.
In der 79. wieder einmal eine aussichtsreiche Freistoßsituation für die Walkers vor dem gegnerischen Strafraum. Der wenige Minuten zuvor eingewechselte Florian-Goalie, der sich nicht durch übermäßige Körpergröße auszeichnete, kann den satten Schuss von Alex, der das Leder unter die Querlatte knallt, nicht erreichen: 2:5.
Exkurs: Georg fragte den Florianer Wechselspieler während der Einwechslung des neuen Goalies, ob dieser überhaupt die Latte erreichen könne. Die Antwort: „Weiß net, glaub net.“ – Stimmt.
In der Folge entwickelt sich wieder ein Spiel auf Augenhöhe. In der 86. hebt ein durchbrechender Roter den Ball nur knapp neben Benjis Gehäuse. In der 87. Minute kassiert Alex bei einem Tackling Gelb, aber in der 89. wird der fleißig arbeitende Kapitän vom herauslaufenden Goalie an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht: Elfer. Alex lässt beim Strafstoß dem Goalie keine Chance, linkes Eck, trocken – Tor. 3:5
Den Anstoß lässt der Schiri gerade noch ausführen, pfeift aber unmittelbar darauf ab.
Alles in allem eine ansehliche Partie der Walkers, gegen körperlich und technisch zum Teil überlegene Gegner. Der Sieg der Florianer Eisenbahner geht aufgrund etwas mehr Chancen und höherer Spielanteile zur Mitte des 2. Durchgangs in Ordnung, aber auch das Spiel der Walkers war vielversprechend. Lediglich Mitte der zweiten Halbzeit war ein Leerlauf zu erkennen, der aber durch die Last-Minute-Tor wieder wettgemacht werden konnte.
Exkurs 2: Disput unserer Nr. 2 mit einem gegnerischen Spieler.
Nr.2: „Es Bauanbuam sads ja nur da, weils zu schwach für die Erste sads.“
Gegner: „I bin aber eh aus Linz. Woher willst du wissen, ob I a Bauanbuam bin?“
Nr.2: „Weilst so ausschaust …“
Walker FC vs. Lokomotive St. Florian 3:5 (1:3), Schiri: gut
Toller Bericht!
An eine gelbe Karte kann ich mich nicht erinnern!
Super Bericht! Danke.
Lobo
Chrisli wrote: »An eine gelbe Karte kann ich mich nicht erinnern!«
Sorry, da habe ich offenbar etwas verwechselt. Ursprünglich war ich der Meinung er hätte dir Rot gezeigt, war dann doch verwundert, dass du am Platz verblieben bist. K.A. was ich da gesehen habe …