Nachdem man zu Beginn der Meisterschaft sich mit den Quereinsteigern der Liga mehr schlecht als recht messen musste, warteten in den letzten beiden Runden altgediente DSG-Teams auf die Walkers. Letzten Samstag wurde die DSG Urfahr mit einem 4:2 bedient, wobei ein Traumtor von Verteidigungsrecke Harijen das Spiel zugunsten der Neublauen drehte (@Hari: Berichtspflicht hiermit erledigt. Anm. d. Red.).
An diesem Samstag wartete ein weiterer Traditionsgegner auf unser Team, die Pepis aus St. Josef/Oed. Ein Team, das seit Generationen schon stets auf Augenhöhe mit den Walkeranern sich bewegt. Dementsprechend motiviert ging man von der ersten Minute des Spieles gegen die Tabellennachbarn zu Werke.
Beide Mannschaften hielten nichts auf taktisches Geplänkel, frisch und für die Zuschauer höchst unterhaltsam, spielte man auf beiden Seiten nach vorne. Die Walkers mit deutlich mehr Ballbesitz, die Seppn zu Beginn immer wieder mit überfallsartigem Umschaltspiel. Mit Fortdauer der Partie bekamen die Neublauen aber deutlich mehr die Kontrolle über das Spiel und ließen Gegenstöße immer weniger zu. Dennoch waren auch die wirklich zwingenden Chancen eher noch Mangelware. Die Walker spielten sehr gefällig, ließen die Pepis nur sehr selten zur Entfaltung kommen, dennoch wurden nicht wirklich Großchancen erarbeitet. Lediglich bei Standardsituationen brannte es im gegnerischen Strafraum. Aber dann lichterloh. So krachte Christian nach einem herrlich hereingetretenen Eckball zur Höhe des Elfmeterpunktes, ließ Freund und Feind an sich abprallen, nickte den Ball Richtung kurze Ecke – allein das Leder gefiel sich darin, knapp links an der Stange vorbeizustreichen. Ein Freistoß an der Strafraumgrenze wurde von Raphi vorerst in die Wolken gesetzt. Vorerst. Denn: Kurz vor dem Pausenpfiff wieder ein Freistoß von der Strafraumgrenze, wieder Raphi, der antritt. Er bekommt von Offensivkraft Chrisli die zugeraunte Anweisung, nicht direkt zu verwandeln sondern den Ball vors Tor zu setzen, damit die Offensive abstauben könne. Und was macht Raphi? Genau dieses. Aber der Ball dreht sich zur Innenstange, an sich um die Spur zu weit für die Walker-Stürmer, jedoch genau richtig für den Pepi-Goalie, der sich verschätzt und beim versuchten Abschlag die Kugel selbst in die Maschen drischt.
1:0 für die Walkers zur Pause, weil Fritz Brunnmaier, der sicher beste Schiri der DSG-Liga, unmittelbar nach dem Anstoß zur Pausenlabung abpfeift.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel an der Spielanlage. Walker kontrolliert das Spiel, St. Josef versucht diverse Gegenstöße, um die Abwehr zu entlasten, die jedoch meist schon im Keim erstickt werden. Besonders ist hier Coach Berger hervorzuheben, der unermüdlich den Gegner im Mittelfeld unter Druck setzte, sich um die Zweikampfwertekrone erfolgreich bemühte und heute auch – endlich – im Spielaufbau zur spielbestimmenden Größe gereift war. Note 1 vom Berichterstatter, ung’schaut die beste Partie, die ich bislang von ihm gesehen habe. Ebenfalls hervorheben möchte ich heute Julian, der auf der rechten AV-Position die Gegner zur Verzweiflung brachte ob seiner Zweikampfstärke, aber auch seiner bissigen und für den Gegner äußerst lästigen Spielweise. Einer, den man heute zweimal überspielen musste – und selbst dann war man nicht sicher, ob er nicht doch noch von hinten herangerauscht kam, um einem das Arbeitsgerät doch noch vom Fuß zu spitzeln.
Aber natürlich waren auch die anderen Spieler an diesem Tag von bewundernswerter Form beseelt. Für die Taktik-Feinspitze hier noch kurz der Nachtrag zum Spielsystem: Ein klassisches 4-4-2 mit Christian und Ali als IV, erwähnter Julian und Harijen als AV. Davor Coach Berger und Raphi als zentrale Mittelfeldachse. Auf der Schiene zu Beginn Kevin und Blacky. Als Offensivkräfte fungierten Alex und Chrisli. Auf der Bank nahmen altgediente Walker-Legenden Platz: Geri Wa., Kurt und Buzi, aber auch Quirin und Freunde ließen sich das ureigene DSG-Derby nicht entgehen.
Zurück zum Spiel.
Mitte der zweiten Halbzeit wurde wie vereinbart gewechselt, David und Philip brachten neue Spielkraft ins Spiel. Dennoch verloren die Walkers ab der 60. Minute etwas die Konzentration. Zwischen Sturm und Mittelfeld klaffte ein immer größer werdendes Loch, immer weiter zog sich die defensivere Abteilung der Walkermannschaft zurück und ließ dem Gegner mehr Raum, die diesen auch auszunutzen versuchten. Dennoch wankte das Defensivteam um Ali und Humsti nicht.
Zugleich nahm das Spiel an Härte zu. Immer wieder musste das Spiel wegen unerträglicher Härteeinlagen unterbrochen werden. Aber, um keinen falschen Eindruck zu erzeugen, die Pepis spielten fair. So ist aus der ersten Hälfte ein Ball zu erwähnen, den der Schiri als Eckball gesehen hatte, der aber vom St.-Josef-Spieler als Abstoß dem Spielleiter mitgeteilt wurde. So was kommt nicht oft vor. Bravo, sehr sportlich.
Wie auch immer, nach der kurzen Testosteronphase beruhigten sich die Gemüter wieder ein wenig und es konnte wieder Fußball gespielt werden. Und wie. Alex wurde von hinter der Mittellinie auf die Reise geschickt, der Ball landete in der Schnittstelle hinter der gegnerischen 4er-Kette und Goalie. Unser Capitano setzte gut nach, der Goalie entschied sich den Neuer zu geben und als falscher Libero den Ball wegzuschlagen, was ihm aber gründlich misslang, Alex kam ans Werkzeug, blickt kurz auf und beförderte den Ball aus ca. 30 Metern ins leere Tor. 2:0, Traumtor.
Danach verwalteten die Walkers den Vorsprung, ohne an Intensität nachzulassen. So kam einmal David zum Torschuss im 16er, Alex setzte mit dem Kopf nach Maßflanke von Raphi den Ball nur kurz neben das Tor. Ein, zwei Chancen habe ich sicher jetzt noch vergessen, es sei mir nachgesehen, da wir auch in der 3. Halbzeit die Wertung gegen die Pepis gewinnen wollten. Das ist uns auch gelungen (solange der Berichterstatter vor Ort war und versuchte wegzuhören), wiewohl die Seppn mit lautstarker ungarischer Unterstützung heftigst dagegenhielten.
Alles in allem, ein rundum erfolgreicher Nachmittag für die Neublauen. Denn nicht nur wurde ein Spiel attraktiv gestaltet sondern auch mit 3 Punkten gekrönt. Achja, alles Gute Blacky, zum Geburtstag. Den Erlebnisbericht über die 4. Halbzeit in der Walker Bar mögen und werden andere liefern.
St. Josef/Oed vs. Walker FC 0:2 (0:1), Schiri: Fritz Brunnmaier (fehlerlos).
auf diesem Weg noch mal Danke an alle die gestern dabei waren!!
War ein super abend! 😀
und natürlich auch super Spielbericht vom Betreuer!
Ein vergelts Gott der adleräugigen Tippse – Weltklasse Spielbericht