Ergebnisdienst GT Audorf – Walker FC 2:2 (0:1)

Am Samstag spielten die Walkers erstmals gegen den ehemaligen Seriensieger der DSG-Liga in deren Heimarena: GT Audorf. Das GT steht zwar für Gaudi-Truppe, aber es ist eine Mannschaft, die stets zu den Titelanwärtern zählt(e).

Nur in dieser Saison kamen die Audorfer nicht so richtig in Schwung. Erst einen Zähler aus bislang 5 Spieltagen konnten sie erreichen, das heißt: Tabellenschlusslicht. Anders die Walker: Mit dem Sensationssieg gegen Schleißheim letzte Woche und dem Auswärtserfolg zu Beginn des Durchganges gegen Froschberg stehen die Walkers schon bei 6 Punkten und dementsprechend drei Plätze weiter vorne wie der Tabellenletzte.

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Hinten v.l.: Berga, Lobo, Hunter, Harijen, Blacky. Vorne v.l.: Alex, David, Ali, Geri Wu, Kastn. Handschuh: Flecka

 

Aber – und das soll nicht vergessen sein – eine Traditionsmannschaft der Oberliga, wie GT Audorf, sollte niemals unterschätzt werden. Den schlafenden Riesen sollte man auf keinen Fall aufwecken. Zügig nach vorne spielen, Gegner anpressen und seine Chancen nutzen, so in etwa hörte sich die Motivationsrede von Hari und Alex vor Spielbeginn an.

Die sportliche Leitung musste zwar 13 Ausfälle verkraften, dennoch konnte sie eine kampfstarke Mannschaft aufs Feld schicken. Flecka als verlässlicher Rückhalt im Tor*). Die IV setzte sich aus Ali und Hari zusammen, den RV gab Geri Wu, den LV der hochmotivierte und oft nach vorne drängende David. In der Mitte Julian und Kastn, rechts unterstützt von Lobo, auf der linken Seite von Blacky. Vorne wie immer Alex und Geburtstagskind Berga.

Drangphase zu Beginn

Das Spiel begann gleich vielversprechend: Bereits in der 2. Minute wurde Kastn freigespielt, der den Ball schön ins rechte Eck platzierte – doch der wiedergenesene Präsi im Tor der Gastgeber konnte den Ball mit den Fingerspitzen ins Toraus lenken. Nur wenige Minuten später ein ebenfalls schön vorgetragener Angriff, der jedoch abermals nur ganz knapp vereitelt wurde.

In der 9. Minute bekam Blacky knapp nach der Mittellinie den Ball serviert und da ihn kein Gegenspieler sonderlich bedrängte, konnte er sein Visier auf das Gehäuse des Gegners einstellen, sah, dass der Präsi einen Hauch zu weit vor dem eigenen Gehäuse stand und hielt dann einfach voll drauf. Aus gut und gerne 30 Metern segelte der Ball an Freund und Feind vorbei und senkte sich schließlich über den Goalie schön ins Kreuzeck. 0:1 für die Walkers. Das fing ja vielversprechend an.

Sieht »böhmisch« aus

In der Folge bekamen die Walkers von den Audorfern eine Menge Platz an den Seiten spendiert, der aber leider zu wenig genutzt wurde. Viel zu oft wurde der Weg über die dicht zugestellte Mitte gesucht. Und leider wurde das Spiel immer mehr und mehr böhmisch angelegt – im Stile des Prohaska. »Prohaska« bedeutet: der Spaziergänger. Ein Name, den sich in Altvorderenzeiten Studenten gaben, die nach abgeschlossenem Studium sich dem süßen Nichtstun hingaben.

Einer der bedeutendesten Vertreter dieser Zunft ist natürlich Captain Obvious, der Chef-Analyst des ORF, Herbert »Prof. Schneck« Prohaska. Und genau so langsam und behäbig, wie wir die Spiele unseres Team-8ers der Cordoba-Mannschaft auf Sport Plus verfolgen können, entwickelte sich das Spiel danach. Denn die Gegner konnten nicht – und die Walker wollten offenbar nicht.

Nur ganz wenige Tempovorstöße wurden lanciert, das Feuer, das gegen Schleißheim das ganze Team trug, war zu einem lauwarmen Osram-Glühbirndl verglommen. Zwar konnte man die eine oder andere Chance herausspielen (irgendwann traf Kastn auch die Stange), doch nicht mit dem nötigen Willen bzw. Druck fertigspielen.

Leider hatte man sich im Laufe des Spieles immer mehr und zu sehr an das Spiel der Gegner angepasst. So erfreulich diese Fähigkeit ist, wenn man gegen Stärkere spielt, so bedauerlich ist es, wenn der Gegner weniger Herausforderung bietet.

Mit 0:1 wurden die Seiten gewechselt.

Zweitore-Vorsprung

In der Pause wurde vereinbart, zu versuchen mehr aus der Verteidigung herauszuspielen sowie mehr zu geben als die klitzekleinen 1 % besser als der Gegner zu sein. Das Tempo stieg in der Folge leider nicht wirklich, dennoch konnten mehrere hochkarätige Chancen erarbeitet werden.

So kam Alex im Mittelfeld an den Ball, überlief seinen Gegenspieler, rannte alleine auf den Goalie zu – und setzte den Ball nur Zentimeter neben das Gehäuse. Eine Chance, die er im Normalfall mit verbunden Augen macht. Schade.

In der 57. Minute setzte sich Kastn in der Mitte durch, spielte den Ball zu Hunter, der das Leder in einer kunstreichen Aktion an Alex durchsteckte. Der wurde von seinem Gegenspieler kurz gestoppt, konnte aber das Spielgerät behaupten, Ersterer umkurvte ihn mit Letzterem am Fuß, dann den Goalie und schob schließlich trocken zum 0:2 ein. So kennen wir ihn.

Das sollte es doch gewesen sein, oder? ODER?

Noch ein Sitzer – und das Spiel mit den Köpfen

Auch Hunter kam zu einer wunderbaren Gelegenheit . Er wurde auf der linken Seite freigespielt, drang unbedrängt in den Strafraum ein und setzte den Ball …  nur Zentimeter rechts neben das Tor. Nochmal schade.

Danach wurde viel mit dem Kopf gespielt. Jedoch leider nicht so, wie man sich das vorstellt. Erst wurde Berga bei einem Freistoß voll abgeschossen, nur wenige Minuten später dann Kastn nach einem Zweikampf. Beide blieben minutenlang benommen am Boden liegen. Und schließlich streckte Lobo bei einer Verteidigungsaktion unseren Hunter mit hohem Bein gegen dessen Schädel nieder (siehe Bild). Alle drei konnten glücklicherweise nach kurzer Labung weiterspielen.

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Zweifacher Dämpfer in der Schlussphase

Im letzten Drittel der Spielzeit nahmen die Gastgeber volles Risiko, wechselten neue Offensivkräfte ein und setzten die Walker-Verteidigung folgerichtig immer mehr unter Druck. In der 57. Minute zeigte dies Wirkung, indem sie das 1:2 schossen, das eher nicht durch eigene Stärke erzielt worden war sondern sich im Vorfeld eine Fehlerkette bei den Walkern eingschlichen hatte, die die prohaska’sche DNS in sich trug.

Und schließlich konnten sie in der 85. Minute auch noch das mehr als glückliche 2:2 erzielen, indem durch eine 1.000-Gulden-Flanke deren Stürmer freigechippt wurde, der den herausstürzenden Flecka mit einigem Masl überhob und den Ball zum 2:2 in die Maschen setzte. Mit dem folgenden Anstoß beendete Schieri Siebenbrunner dann das Spiel – ganze 3 Minuten vor der 90. Minute …! Sehr seltsam. Ansonsten hatte er aber ganz gut gepfiffen, wiewohl es manche Akteure am Rasen anders sahen. Das Positivste war, dass – auch wenn unsere Spieler manche Situation anders gesehen hatten – durch die Bank alle ruhig blieben und keine Parteilichkeiten des Unparteiischen herausforderten.

Alles in allem war dies ein Unentschieden, das sich durch den Spielverlauf eher wie eine Niederlage anfühlt. Aber: In ein paar Jahren, wenn GT Audorf sich wieder gefangen hat und abermals um den Meistertitel mitspielt, könnte ihr euren Enkerln stolz erzählen, dass ihr hier die Gastgeber an den Rand einer Niederlage gebracht habt. Und: Schließlich ist ein Punkt ja eh ein Punkt.

GT Audorf – Walker FC, 2:2 (0:1), Schiri Siebenbrunner: Ganz ok, aber zu eilig am Schluss.

*) Offenbar hatte Flecka in seinem vorigen Leben Quentin Tarantino und Christoph Waltz näher kennengelernt. Wie sonst ist es zu erklären, dass er bei den Inglorious Basterds mitgespielt hat? (Siehe Bild)

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