Am Samstag trafen wieder einmal zwei Lieblingsgegner bei einem Testspiel aufeinander: Die Pepis (St. Josef/Oed) maßen sich in einem Vorbereitungsmatch mit unseren Walkers. In der Vergangenheit wurden da einige Battles ausgefochten, an diesem Standorttest gingen zwar zeitweise auch die Emotionen hoch, aber alles in fairem Rahmen.
Die Walkers-Wundertüte wurde im Vorfeld wieder einmal ausgereizt. Konnte man noch 48 Stunden vor Spielbeginn mit 14 Spielern zu dieser Partie rechnen, standen schlussendlich doch nur 12 wackere Walkers am und neben dem Feld, da sich Armin und Philip kurzfristig abmeldeten. Die Anwesenden zeigten aber, dass sie mit Leidenschaft und durchwegs auch geordnet Fußball spielen wollten.
Im Tor begann Patrick, der am Vorabend eine »schware Partie« absolvierte und sich außerstande sah, als Feldspieler aufzulaufen. Deshalb rückte Michael, der planmäßige Ersatz für Felix zwischen den Pfosten, in die Verteidigungslinie, die er mit Ali und Müllert in der IV, sowie Kalif auf der linken AV komplettierte. Patrick und Michael sind neue Kräfte, die dankenswerterweise Pepi für unser Team angeworben hatte. Beide legten ein sehenswertes Debüt hin, das kann jetzt schon verraten werden. Das zentrale Mittelfeld besetzten Blacky und Paul M, an den Seiten unterstützt vom wie immer wieselflinken David und dem grundsoliden Wiesi. Vorne arbeiteten Kevin und Alex daran, den Pepis Torchancen herauszutrotzen. Draußen gab Harijen die eiserne Reserve.
Den Unparteiischen gab der wie immer diskussionsfreudige Pepi Sr., der jedoch auch eine gute Spielleitung abgab.
1:0 für den Favoriten
Zu Beginn wurden die Pepis ihrer Favoritenrolle gerecht, immerhin spielen sie eine Klasse höher, und übernahmen gleich die Spielkontrolle. Und leider begann das Spiel wie schon so oft in der letzten Saison mit einem frühen Gegentreffer. Wie das zustandekam, ist dem Berichterstatter nicht klar, da er zu diesem Zeitpunkt auf Ballsuche war und den anwesenden Tribünengästen nur Unzusammenhängendes zu entlocken war: »Komische Aktion«, »Irgendwie ein schlecht verteidigter Ball« und »Auf einmal stand der Pepi-Stürmer alleine vor dem Tor« waren so die Erklärungsversuche.
Auch im Anschluss trieben die Pepis den Ball immer wieder Richtung Patricks Gehäuse, oft auch mit klugen Seitenwechseln von links nach rechts mit einem langen Ball in den Lauf der rechten Außenbahn. Kalif hatte da oft das Nachsehen, auch weil er seine Position anfangs zu offensiv interpretierte.
Erst nachdem Müllert sowie der Berichterstatter unseren LAV auf diese Diskrepanz aufmerksam machte, ihn mehr nach hinten beorderten, wurde die Defensive stabiler, die gegnerischen Angriffe spärlicher und die Walker-Angriffsmaschinerie konnte stetig sicherer vor des Gegners Gehäuse antreten.
Ausgleich durch einen wunderschönen Standard
Bei einem Freistoß, einige Meter von der linken Strafraumgrenze entfernt, trat Blacky an und – im Gegensatz zu vergangenen Saisonen, wo auf Hopp oder Tropp aufs Tor gehalten wurde – streichelte er die Frucht in einer wunderbar flachen Parabel in des Gegners Elfmeterzone. Eine Situation, die Alex gedankenschnell antizipierte, flugs einlief und den Ball mit dem Kopf in des Gegners Maschen unhaltbar und unwiderstehlich versenkte.
1:1, das war aber schon sehr schön. Jubel allenthalben auf der Tribüne, die zum Großteil mit Walker-Fans besetzt war, zumindest auf der Nordseite.
Zwei Aufreger gab es dann noch vor dem Seitenwechsel. Einerseits ein Zusammenstoß zwischen Patrick und einem gegnerischen Stürmer, der Müllert in die Rolle des Verbal-Aggressive-Leaders ausbrechen ließ. Die heimische Tribüne war sich aber unisono einig, dass der Zusammenstoß nur ein unglücklicher Umstand war, da beide Akteure nur Augen vor den hohen Ball hatten und den jeweils anderen einfach nicht gesehen hatten. Also, alles gut, die Gemüter beruhigten sich wieder.
2:1 kurz vor der Pause
Der zweite Aufreger war weniger glücklich, da mehrere Walkers unmittelbar vor dem Pausenpfiff den Ball im Fünfer nicht entscheidend genug klären konnten, das Spielgerät dann einem Pepi vor die Füße fiel und er ihn nur mehr hinter die Linie zu drücken musste. Schade, ein etwas energischeres Angehen und ein staubtrockenes Klären in Out oder Corner hätte hier u.U. Schlimmeres verhindert. Sei’s drum, die Walkers haben sich ab Mitte der ersten Halbzeit gefangen und können mit Rückständen (aus leidiger Erfahrung aus den Vorsaisonen) umgehen, das haben sie schon oft bewiesen.
Und so begann die zweite Halbzeit auch schon wieder mit einem Knaller: Paul M wurde von David kurz vor dem Elfer angespielt, sein kluger Schuss ins lange tormannfreie Eck ging aber leider nur knapp am Tor vorbei.
Danach neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend, mit gefühlt etwas besseren Anteilen der Pepis. Aber auch deren Kräfte schwanden mit Fortdauer des Spieles mehr und mehr. So tauchte der blonde Hüne mit der 24, der in der ersten Halbzeit dem einen oder anderen Walker alleine ob seiner körperlichen Präsenz und Kraft Schwierigkeiten bereitete, immer mehr ab.
Dadurch kamen unsere Offensivbemühungen wieder mehr ins Laufen. Unser schneller David tauchte das ein oder andere Mal im 16er der Pepis auf und auch unser fleißiger Blacky prüfte nicht nur mit überraschenden Weitschüssen des gegnerischen Torwartes Fertigkeiten sondern unterstützte auch mit klugen Vorstößen und Pässen die Walker-Offensive. Aber er war sich auch nicht zu schade, einen durchbrechenden Gegner mit einem herzhaften Sprint nicht nur einzuholen sondern auch zum Eckball abzudrängen. Und das bei schon fortgeschrittener Spieldauer. Respekt! Die Trainingseinheiten bei den Tirolern dürften ihm auch in körperlicher Hinsicht zu einem noch kompletteren Spieler verholfen zu haben.
Leider verletzte sich unser Newcomer Michael bei einer Abwehraktion am Wadl und musste durch Harijen ersetzt werden. Wir hoffen, dass es nichts Gröberes ist und der ZDF-Löwe bald wieder am Feld stehen kann.
Kurioser Ausgleichstreffer
So gab es denn nur mehr einen richtigen Aufreger in der zweiten Halbzeit, der zum Glück für die Walkers zum Ausgleich führte. Der Goalies der Pepi wollte bei einem harmlosen Pass aus dem Strafraum an Alex vorbeischieben, aber unsere Königskobra schaltete schnell, erwischte den schwachen Pass, lief gen Fünfer, wo er dem freistehenden Kevin zurücklegte, der ihn nur mehr ins Tor tropfen lassen musste.
2:2, ein glücklicher Treffer, nichtsdestotrotz nicht unverdient. Das war auch der Endstand.
Im Anschluss teilten sich die Pepis und die Walkers friedlich die Bänke unter dem überdachten Clubheim, da es zu regnen begann. Die 3. Halbzeit gewannen aber dann ganz klar die Walkers, die erst kurz vor 18 Uhr zur Sportschau aufbrachen. Nicht zuletzt – aber auch nicht nur – durch eine Seidelrunde von unserem IV im 3. Frühling: Danke, Müllert.
Alles in allem ein ordentlicher Test, ein faires Spiel und ein gelungener Samstagnachmittag. Die beiden Neuen, Patrick im Tor und Michael in der Defensive, haben sich perfekt eingefügt. Bravo, Herrschaften, alle Herrschaften (!), darauf kann man aufbauen.
St. Josef/Oed – Walker FC 2:2 (2:1). Schiri Pepi: gut
Zuseher: Humsti, Paul P, Zazn, Familie Ali, Familie Morawetz