Am Samstag trafen die Heimischen auf den mehr als unangenehmen Gegner von Traun II. Eine Begegnung, die bereits in der letzten Saison eine Kartenflut ergeben hat, als man im Gelsenstadion aufeinandertraf. Diesmal empfing man den Gegner auf eigenem Geläuf.
Die Walkers konnten (bis kurz vor Spielbeginn) aus dem Vollen schöpfen. 16 Kaderspieler waren geplant, bis sich Pepi kurzfristig selbst aus dem Spiel nahm. Dennoch brachten die Türkisen einen starken Kader aufs Feld: David begann als Handschuh im Tor, da Standard-Goalie Felix beliebte in Holland zu weilen. Die Defensive gaben Ali und Falke in der IV sowie Dani und Müller auf den Außenpositionen. Vorne auf der Doppelsechs unterstützt von Kastn und Paul, die ihrerseits von Kevin und Magi flankiert wurden. Vorne sorgten Alex und Kaiser für Unruhe in der Trauner Verteidigung. Auf der Einwechselbank nahmen vorerst Meister Wu (der sich als eiserne Reserve zur Verfügung stellte, was noch enorm wichtig werden würde), Wiesi, Luki und Fabian Platz.
Das Spiel begann mit einem schönen Vorstoß von Kevin, der eine Zuckerflanke auf Kaiser schlug, die aber einen Hauch zu weit geriet und unseren Sturmspazierer nur um eine Nuance verfehlte. Eine kurz darauf anschließende Ecke zirkelte Magi gefährlich vor das gegnerische Gehäuse, bei der der Trauner Schlussmann höchste Mühe hatte, ihn aus der Gefahrenzone zu befördern.
Dauerdruck der Gegner
Danach bekamen aber die Trauner mehr und mehr Kontrolle über das Spiel. Vor allem deren 9er im Sturm konnte von unseren Mannen nur schwer am Abschluss gehindert werden. So strich in der 7. Minute ein gut getroffener Weitschuss auf die Oberkante der Walker-Latte. Daraufhin musste David auch das ein oder andere Mal beherzt zugreifen, um einen Gegentreffer zu verhindern. Manchmal auch mit eher unorthodoxen Methoden, als er z. B. einen Schuss mit dem Fuß abzuwehren versuchte, ihn nicht richtig traf, das Spielgerät ihm über den Rist rutschte und nach hinten prallte, glücklicherweise nur Zentimeter neben das zu hütende Tor. Falke holte sich durch ein (wichtiges) taktisches Foul eine Gelbe ab. Aber auch Ali, der ansonsten so sichere IV, hatte einen Kurzaussetzer, als er einen eher ungefährlichen Querpass mit einem Luftloch verfehlte und damit den Ball dem am 5er freistehenden Stürmer servierte, der ihn aber glücklicherweise Richtung Cornerfahne abschloss. Zu überrascht ob dieser Chance vermutlich. Ali selbst meinte im Anschluss, dass sein Blackout kein Wunder war, da er bis zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen einzigen Ballkontakt im Spiel hatte.
Zwischenzeitlich kassierten die Trauner auch eine dunkelgelbe Karte, da einer der ihren (ich glaube) Falke auf rechts gröbstens im vollen Lauf von seitlich/hinten abschnitt.
Der Dauerdruck der Trauner ließ nicht nach, auch begünstigt durch Flüchtigkeitsfehler der Unsrigen. So wurden zwei Outeinwürfe von Müllert (leider zurecht) als Foulout gewertet. Oder Kevin versuchte einen Offensiv-Pass von Paul mit dem Außenrist zu stoppen, was natürlich misslang und dem Gegner wieder eine neue Angriffsmöglichkeit eröffnete.
0:1 für Traun
Zwar konnten die Walkers noch einen Entlastungsangriff starten, den Alex leider aus Sicht von Schiri Siebenbrunner aus Abseitsposition startete, doch der Dauerdruck der Trauner ließ nicht nach und gipfelte in einem Weitschuss von besagtem 9er, der den Weg ins Walkertor, vorbei an David fand. 0:1 für Traun, leider nicht unverdient. Magi kassierte obendrein nach drittem Foul(?) an einem Gegenspieler die Gelbe.
1:1, sensationell vorbereitet von Kaiser
Auch nach dem Führungstreffer ließen die Offensivbestrebungen der Gegner nicht nach, Entlastung der Walkers waren Seltenheit. Bis Kaiser einen Outeinwurf von rechts, von (glaub ich) Dani, erlief, ein/zwei Gegenspieler am rechten Strafraumeck ins Leere rutschen ließ, den Ball zum 5er einschob, wo Alex wartete und ihn seelenruhig verwerten konnte.
Wunderbares 1:1, all eyes on Kaiser!
Aber auch der Ausgleich ließ die Gegner nicht ermatten und sie drängten weiter das heimische Tor an. So musste Falke in einer heldenhaften Aktion den gegnerischen Stürmer mit einer Grätsche aus dem Lehrbuch am erfolgreichen Abschluss hindern.
Danach war Pause. Die Walkers wechselten auf mehreren Positionen: David legte die Handschuhe ab und lief als Feldspieler auf. Ihn ersetzte Dani zwischen den Pfosten. Wiesi, Luki und Fabian kamen ebenfalls, Müllert und Paul nahmen auf der Bank Platz. Meister Wu blieb – wie schon erwähnt – als eiserne Reserve noch auf ebendieser.
Das Spiel änderte nun seine Charakteristik. Der Druck der Trauner erlahmte, die Walker kamen besser ins Spiel. Die harte Spielweise der Gegner musste Falke am eigenen Leib erfahren, der in einem rüden Foul von den Beinen geholt wurde und verletzt das Spielfeld verlassen musste. Daher wurde Meister Wu früher als geplant in die Schlacht geworfen. Kastn wurde in die IV gezogen, David auf die 6 und Wu auf die RAV-Position.
2:1 – Magi mit Hämmerchen
Das erwartete Chaos, ob der improvisierten Umstellung, stellte sich jedoch nicht ein sondern der Kampfbüffel Magi startete wieder einen seiner gefürchteten Sololäufe, ließ einige Gegenspieler stehen und zog aus etwa 20 Metern ab. Ein Schuss, der von außen gar nicht sooo gefährlich aussah, doch mit kräftiger Mithilfe des Trauner Schlussmannes fand der Ball den Weg ins kurze Eck: 2:1 für die Walkers!
3:2 – wieder Kaiser, wieder Alex
5 Minuten später wiederholte sich eine Szene aus dem ersten Durchgang: Kaiser ließ auf rechts ein/zwei Gegenspieler mit klugem Ballabdecken sowie dem einen oder anderen Kurzhaken stehen, passte den Ball zur Mitte, wo Alex freistehend lediglich abstauben musste. 3:1 für die Walkers!
3:3 in nur 70 Sekunden
Doch die anschließenden 70 Sekunden holten die Walkers wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: Die Trauner konnten das 3:2 mit einer hohen Flanke und einem leider sträflich freistehenden Stürmer erzielen sowie praktisch im Gegenzug nach dem abgefangenen Anstoß sogar den Ausgleich zum 3:3 erzielen. Zugegeben, schön herausgespielt, aber dennoch völlig unnötig aus Walker-Sicht.
Danach nahmen beide Mannschaften das Visier herunter, vor allem die Trauner lösten deren Mittelfeld auf und schlugen jeden Ball weit nach vorne, mit der Hoffnung, dass die vorne wartenden Stürmer etwas mit dem Leder anzufangen wüssten. Das Spiel wogte hin und her. Ein Freistoß von Magi strich nur knapp am Tor vorbei, Dani musste als gut mitspielender Tormann in höchster Not vor einem heranstürmenden Gegner retten und noch die eine oder andere gelbe Karte wurde verteilt, hüben wie drüben.
Danach war aber Schluss. Ein leistungsgerechtes Unentschieden stand zu Buche, wiewohl die beiden letzten Gegentreffer der Trauner das gute Auftreten der Walkers in Durchgang 2 etwas schmälerten. Aber egal, ang’schrieben ist: Ein Punkt ist ein Punkt.
Walker FC – Traun II: 3:3 (1:1), Schiri Siebenbrunner: Befriedigend
Zuschauer: Humsti, Lobo, Hanson, Familie Morawetz, Wiesi Papa, Zazn