Am Samstag mussten wir einen schweren Gang antreten: Als Tabellensiebter gegen den bislang ungeschlagenen Tabellenzweiten GT Audorf, der nur aufgrund der Tordifferenz nicht von der Tabellenspitze lachen konnte. Aber wie ist’s so oft: Dann kommt’s ganz anders.
Fast genau auf den Tag genau ein Jahr zuvor mussten wir ebenfalls gegen Audorf antreten – und hatten eine empfindliche Schlappe mit 0:4 erlitten. Die Niederlage damals hätte aber leicht noch höher ausfallen können. Wir waren also gewarnt: Ein starker Gegner war unser Widerpart. Zu allem Unglück mussten wir die komplette Standard-IV vorgeben, da sowohl Ali als auch Berni urlaubten.
Was also tun? Da sich glücklicherweise zwar eine Vielzahl an Spielern im Vorfeld für dieses Spiel anmeldeten, aber mit Michi nur einer, der auf der IV Erfahrung hat, haben wir bei unserem DSG-Pensionisten Humsti angefragt, ob er uns für dieses Spiel nicht aushelfen könne: Und – Hurra! – er hatte sowohl Zeit als auch Lust. Danke, Humsti, das war besonders wichtig, wie sich noch zeigen wird.
Neue DSG-Tribüne
Als das Team am DSG-Platz eintraf, gleich die erste Überraschung: Die Sitzflächen der Bänke am Platz waren erneuert worden und glänzten in hellem, sitzfreundlichem Holz. Sehr schön. Das sollte aber nicht die einzige Überraschung an diesem Tag bleiben.
Nun aber zum Spiel: Zwischen den Pfosten unser neuer Handschuh Basti. Davor als IV Humsti und Michi. Als rechter Außendegl Geri Wu, eine Premiere gab Paul als LV. Die Sechser stellten sich mit Tobi und Kastn eh von selber auf. Auch bei den Flügeln konnten wir diesmal aus dem vollen schöpfen: Als linke Schiene kam Schwedenbomber Benji zum Einsatz, auf rechts unser Braumeister Philipp Kölbl. Als zentrale Anspielstation auf der 10 sowie als Knipser vorne wechselten sich Patrick und Alex variabel ab. Als Ergänzung konnten wir noch auf Revierinspektor Felix, Luki, Wiesi und Dani zurückgreifen. So viele nominelle KM-Spieler hatten wir schon lange nicht mehr zur Verfügung. Und diese lange Bank wird sich später noch als spielentscheidend erweisen. Vor dem Spiel wurde mit dem Gegner Audorf noch vereinbart, dass wir mit Wachler spielen wollten. Da sie aber zuwenige Wechselspieler zur Verfügung hatten, waren sie damit einverstanden, dass wir beide Linesmen stellen. Danke an Audorf.
Frühes Gegentor
Nun aber rein ins Spiel, das von Schiri Pötzi geleitet wurde. Von Beginn an übernahmen die Walkers das Kommando. Die Audorfer, weiland selbst mehrfacher Meister der DSG-Meisterschaft, wussten anfangs gar nicht, wie ihnen geschah. Unsere wackeren Walker erkämpften sich Ball um Ball und schickten die Flügel auf die Reise, sodass die gegnerische Defensive alle Hände, Beine und Köpfe zu tun hatte, sich nicht ein Gegentor einzufangen. Nur zögerlich und spärlich kamen die Audorfer über die Mittellinie, wenn dann aber gefährlich. So musste Basti einmal in höchster Not retten, als er durch ein beherztes Herauslaufen und heldenhaftes Zupacken, den gegnerischen Stürmer am finalen Torschuss hinderte. Doch nicht wenig später dann ein Fauxpas in unserer Hintermannschaft. Unser RV fing einen ins Niemandsland gepassten Ball der Gegner ab und hatte das Luxusproblem, dass er zwei Anspielstationen vorfand. Mit dieser – für Walker-Verhältnisse – neuen Situation überfordert, entschied er sich für die dritte der beiden Varianten und legte den Ball einem vorne lauernden Audorfer vor die Füße, der dadurch beinahe unbedrängt in die Box ziehen konnte und Basti keine Chance ließ. 0:1 für die Audorfer.
Akrobatischer Ausgleich
Doch die Walkers waren nur wenige Minuten von dem Gegentreffer aus dem sprichwörtlichen, blauen Himmel geschockt. Sie ließen erkennen, dass sie an diesem Tag gewillt waren, zu zeigen, was im Team steckt und dass sie sich endlich für den Aufwand auch belohnen wollten. Es dauerte aber dann doch bis wenige Minuten vor der Pause, dass dieser Mut und der Wille auch aufs Scoreboard eingetragen werden konnte. Da wurde im defensiven Mittelfeld der Walkers der Ball erkämpft und über schnelle Wege unserer rechten Rakete Philipp in den Lauf gespielt, der seinen Gegenspieler einpackte, in die Box wieselte und den Ball scharf zur Mitte flankte. Dort wartete schon Alex. Da der Flankenball aber einen Hauch zu weit nach hinten geriet, sah es schon aus, als ob er an unserem Stürmer vorbeisegeln würde. Aber in einer akrobatischen Verrenkung packte Alex ein vom Stretching elastisch gemachtes Bein aus und setzte den Ball in einer halbseitfallziehermäßigen Bewegung dem Audorf-Goalie unhaltbar ins kurze Eck. 1:1 für die Walkers, mehr als verdient. Mit diesem Unentschieden ging’s auch in die Pause
Doppelschlag nach der Halbzeit
Nach der Pause änderte sich nicht viel an der Spielanlage: Walker mit viel Ballbesitz, die Audorfer hauptsächlich mit Defensivaufgaben beschäftigt. In der 50. Minute dann sogar damit überfordert: Alex wurde mit einem Zuckerpass aus dem Mittelfeld in die Tiefe geschickt. Der ließ sich das nicht zweimal sagen und zeigte den Anwesenden, dass er nicht umsonst mehrere Jahre die Torjägerkanone in seine Vitrine stellen konnte. 1:2 für die Walkers. Völlig verdient.
In der Zwischenzeit wurde Luki für Philipp ins Geschehen geschickt. Letzterer übernahm gleich die Wachelfahne an der Außenlinie, da Felix neben Dani in der 1. HZ ihre Aufgabe als Assistenten an der Linie bravourös lösten. Nur Minuten später kam dann auch Felix ins Feld, der sich vorne einordnete, da »es das einzige ist, was ich spielen kann« (Zitat Felix). Für ihn machte Kastn Platz, auf dessen Position rutschte Patrick zurück. Die zweite Wachelfahne übernahm dankenswerter FBerger, der an seinem Geburtstag überraschend »seinem« Team einen Besuch schenkte und sich gleich mannschaftsdienlich auf die Linie begab. Auch hier ein herzliches Dankeschön.
Am Torhunger der Walkers änderte sich durch die Wechsel aber nichts. Nur knappe 10 Minuten später eine unübersichtliche Aktion im gegnerischen Sechzehner, die Benji im zweiten Anlauf für sich entscheiden konnte. 1:3 für die Walkers. Aber Hallo!
Kurze Gegenwehr, rasche Antwort
Im Anschluss schien das Match eigentlich gelaufen. Audorf musste dazu noch einen verletzten Spieler vorgeben, der ohne Fremdeinwirkung überknöchelte. Gute Besserung jedenfalls von unserer Seite. Aber ein Spiel ist ja erst dann gegessen, wenn der Schiri abpfeift – oder wir es selbst spannend machen. So fiel ein missglücker Abschlag aus der Walker IV einem Gegner kurz vor dem Sechzehner vor die Füße, der nicht lange fackelte und ihn über den völlig verdutzten Basti unter die Latte nagelte. Nur mehr 2:3 – der komfortable Vorsprung war dahin. Müssen die Walker-Fans draußen zittern? Mitnichten! Denn in einem wie beim 1:2 spiegelbildlich vorgetragenen Zuckerpass aus der Tiefe des Walker-Mittelfeldes kurz darauf wurde Alex wieder auf die Reise geschickt, der den Audorf-Goalie seelenruhig umkurvte und unbedrängt einschieben konnte. Der Zweitore-Vorsprung war wieder hergestellt.
Aufregung gab es dann nur mehr 15 Minuten vor Schluss als zeitgleich Benji und Tobi ob ihrer bewundernswerten Laufleistung völlig erschöpft sich auswechseln lassen mussten, Tobi sogar von Krämpfen geschüttelt. Für die beiden wurden Dani und Wiesi aufs Feld geschickt. Aber auch die erneuten Umstellungen hatten keine negativen Effekte, im Gegenteil: Patrick setzte noch einen Fallrückzieher an die Latte. Ebenfalls einen Lattentreffer hatte Geri Wu zu verzeichnen, das war aber glaube ich bereits in der ersten Hälfte. Damit endete das Spiel auch in der Höhe verdient mit 2:4 für die Walkers. Bravo Mannschaft, das war mehr als ansehnlich. Nachtrag zu den insgesamt 8 gelben Karten, die Schiri Pötzi verteilte: Manche Entscheidung war vielleicht etwas zu hart, aber so ist es mir viel lieber, als dass wir mehrere Verletzte haben, weil ungeahndet zu hart gespielt werden konnte.
2. und dritte Halbzeit gewonnen
Nach dem Match wurde der Elektrolyt-Haushalt zuerst noch bei Georgi am DSG-Platz aufgefüllt, später dann noch beim Florianibräu in Dörnbach, zu dem Philipp einlud und dem verbliebenen Team auch eine Runde spendierte. Vielen Dank auch dafür!
GT Audorf – Walker FC 2:4. Schiri Pötz (gut)
Zuseher: Thomas Berger mit hübscher Begleitung, Wiesi Papa, Faso, Hanson, Familie Morawetz