Am Samstag, 25.4.15, ging es bei prächtigem Fußballwetter und noch prächtigerem frisch gemähtem Geläuf gegen die Tabellenletzten Auberg. Tabellendritter gegen den Nachzügler: Sollte von der Papierform her eigentlich eine klare Ausgangslage ergeben. Dennoch wusste man um die Gefährlichkeit des Gegners, haben sie doch im Spiel gegen den Tabellenzweiten, bet-at-home, nur ein 0:1 zugelassen.
Unsere sportliche Leitung hat sich für diese Partie etwas ganz Neues einfallen lassen: Raphi als Libero HINTER der Dreierkette mit Ali in der Mitte, Hari links und dem unverwüstlichen Geri Wu rechts. Davor Faso, Blacky, Berga und David als nominelles Mittelfeld. Ganz vorne Saw und Alex als Sturmspitzen. Das Tor hütete wieder einmal der unglaubliche Sicherheit ausstrahlende Julian.
Erste Chance in der ersten Minute
Das Spiel begann gleich mit einem Paukenschlag, das der Berichterstatter ob seiner Buffetbestellung noch gar nicht live mitbekam: Alex fing einen Querpass der in kanariengelb spielenden Auberger Verteidigung ab und zog alleine aufs Tor. Eine Chance, die sich unser Goalgetter im Normalfall nicht einmal mit zusammengebundenen Beinen entgehen lässt. Aber diesmal hatte er den eher unorthodox spielenden Goalie falsch eingeschätzt und konnte den Ball nicht im Netz unterbringen. Da waren nicht einmal 2 Minuten gespielt.
Im Anschluss entwickelte sich ein lebhaftes Spiel, das immer wieder zu gefährlichen Szenen hüben wie drüben führte. Die Auberger standen aber sehr konzentriert und organisiert in der Abwehr und ließen nur wenige hochkarätige Walkerchancen zu. Im Gegenzug versuchten die Kanaris jedoch ebenfalls schnell umzuschalten und ihre schnellen Angreifer ins Spiel zu bringen. Was tatsächlich zu einem Lattentreffer führte.
In der Mitte liegt die Kraft?
Auffällig war, dass Walker zwar nominell mit einem Mittelfeld spielte, dies aber zu einem Großteil der Zeit als Quattro-Sechs interpretierte. Das soll heißen, dass seltsamerweise ein (bis zu gefühlten) 20 Meter großer Freiraum den Gegnern im zentralen Raum freigegeben wurde, da sich dieses Loch zwischen Angriff und Mittelfeld befand. Vor allem dann, wenn Saw und Alx die gegnerische Verteidigung beackerten. Den 2. Ball hier erreichen zu können, sollten die beiden in ihren Störversuchen erfolgreich sein, konnte und wurde daher nur selten genutzt. Im Gegenteil, den Gegnern die Chance gegeben, im wichtigen Zentralraum sich zu entfalten.
Mitte der ersten Halbzeit stellte übrigens die eigene Abwehr die taktischen Vorgaben um, indem sich Raphi als Libero VOR die 3er-Kette begab. Und nun seine Stärken als lauf- und kampfstarker Abräumer wie Spielgestalter mehr zur Entfaltung brachte. Ali wiederum brachte selbst nun mehr Sicherheit in das Abwehrbollwerk, da er auf seiner Stammposition einfach größere Erfahrung einbringen konnte.
0:0 zur Pause
Diese Aufstellung wurde nun auch in der 2. Hälfte beibehalten.
Faso musste familienbedingt das Feld verlassen, in die linke Mittelfeldhälfte rückte nun Hari auf, dessen Verteidigerposition übernahm nun Geri Wu. In dessen Position wiederum rückte Dr. Anders nach.
Nun schien etwas mehr Ordnung ins Spiel der Walker einzukehren, wiewohl die Auberger immer wieder nicht ungefährlich gegen Julians Tor liefen.
Beeindruckender Seitfallzieher
Etwa 10 Minuten nach dem Wechsel wurde ein Ball halbhoch in den Auberger Strafraum versendet. Blacky stieg zu einem sensationellen Seitfallzieher an, wobei er das Spielgerät mit aller Kraft an das Lattenkreuz schmetterte. Eine Sensationsleistung, die sich ein Tor verdient hätte, aber leider beim Konjunktiv blieb.
Erstes Goal für Saw
Aber dann endlich, in der 68. Minute attackierten Saw und der nachrückende Berga die gegnerische Verteidung erfolgreich, ein Gestocher am Fünfer ergab einen freiliegenden Ball, den Saw zum ersten Tor als vorderste Offensivkraft der Walker in die Maschen setzen konnte. Hurra, 0:1 für die Türkisblauen.
Blödes Gegentor
Ein unmittelbar darauffolgender Konter der Urfahraner wurde kurz vor dem Strafraum gestoppt. Der an sich gute Schiri sah darin jedoch ein Vergehen und gab Freistoß. Danach fummelte er offenbar irgendwie an seiner Pfeife herum (so die Aussagen der Spieler danach) und alle Walkers glaubten, der Ball sei gesperrt. Was de fakto aber nicht so war. Und während Julian noch die Mauer einrichtete, schlenzte ein schlauer Kanari den Ball ins Kreuzeck zum 1:1.
Erlösender Freistoß
Blöde Sache, das. Aber dennoch gaben die Walkers nicht auf. Weiterhin wurde das gegnerische Tor berannt. In der 84. Minute dann ebenfalls ein Freistoß an der Strafraumgrenze für die Walker. Blacky trat den Ball an der Mauer vorbei und abermals an den Pfosten. Aber der aufmerksame Alex handelte gedankenschnell und drückte den Abpraller hinter die Linie. 1:2 für die Walker: Na, also.
Danach war das Spiel keineswegs gelaufen, da die Auberger mit dem Mut der Verzweiflung alles nach vorne warfen, aber nicht mehr mit Zählbarem belohnt wurden.
Außerordentlich faire Partie
Alles in allem, ein für die Zuseher sehr attraktives Spiel, das weniger vom Spielwitz als von der Spannung lebte. Auberg war ein ebenbürtiger Gegner, der nur mit viel Willen bezwungen werden konnte. Sehr sympathisch machte sie auch, dass es sich in keinem Moment des Spieles zu einem harten oder gehässigen Match entwickelte. Eine sehr faire und sportliche Partie, mit Gratulation an beide Mannschaften dafür.
Auberg – Walker FC 1:2 (0:0), Schiri: gut. Zuseher: Fritz, Kevin S., Zazn, Andi