Hier ein verspäteter Ergebnisdienst zum Nachtragsspiel gegen Audorf am Donnerstag, 25.10.18, in Ansfelden. Bis letzte Saison konnte ja die GT Audorf auf eigener Anlage (am Nettingsdorfplatz) ihre Heimspiele absolvieren. Nachdem (laut Gerüchten) Oedt-Präsident Franz Grad aber diese Anlage für seine OÖ-Liga-Teams kaufte, muss GT Audorf auf andere Plätze für seine Heimpartien ausweichen. So diesmal auf den (Neben-)Platz des Bezirksligisten Ansfelden, der mit einem Flutlicht ausgestattet ist.
Auch diesmal hatte sich wieder eine satte Anzahl an Walkern für das Match angemeldet. Deswegen konnte die sportliche Leitung abermals auf ein wettkampftaugliches Team inklusive voller Ersatzbank zählen. Zwischen den Pfosten war Felix zu finden, der noch einigemale im Laufe des Spieles in den Mittelpunkt rückte. Davor Ali und Humsti in der Innenverteidung, flankiert von Wu und Paul in der Viererkette. Das zentrale Mittelfeld beackerten Kastn und Patrick, seitlich unterstützt von Andi und Magi. Vorne gaben zu Beginn Alex und Armin die Offensive. Auf der Bank nahmen Saken, Faso, (wieder einmal) Saw sowie der aus Frankfurt eingeflogene Müllert Platz.
Unsichere Walker, unglücklicher Rückstand
Das Spiel begann mit reichlich Unsicherheiten bei den Walkers, viel zu viele lange Bälle ins Nirgendwo, leicht verschenkte Bälle und zu große Passivität ließen kein geordnetes Spiel aufkommen. Deswegen kontrollierten vor allem in der ersten Halbzeit die Gastgeber das Spiel. Immer wieder rollten deren Angriffe heran, die nur mit Mühe, Not und einem hart an der Gelben agierenden Humsti zunichte gemacht werden konnten. Aber: Humsti und seine aggressive Körpersprache waren die Pluspunkte in dieser Phase des Spieles. Immer wieder räumte er heranstürmende Gegner in der neutralen Zone ab, um der Spielkontrolle der Audorfer effektiv entgegenzuwirken.
Aber gegen einen 1000-Guldenschuss der Gastgeber aus ca. 25 Metern war auch er und der Rest des Teams machtlos. Der schlug mit enormer Geschwindigkeit genau unter der Latte, nahe dem Kreuzeck des Walker-Gehäuses ein. Ein Strich von einem Schuss. Komisch dabei war nur, dass unser Goalie – so meine ich – den Ball schon über der Latte im Out gesehen hatte und dementsprechend nicht mehr reagierte, bzw. sogar mit »Aus« reklamierte, bis der Ball sich doch noch kurz vor dem Gehäuse unter die Latte senkte. Aber – um ihm Genüge zu tun – auch wenn Andre Ter Stegen im Tor gestanden hätte, den Ball würde nicht mal er gebändigt haben.
Also 1:0 für Audorf durch einen Glücksschuss, aber nach dem Spielverlauf nicht unverdient. Nun gingen es die Hausherren etwas gemächlicher an, was den Walkern in die Karten spielte und sie sich etwas stabilisieren konnten. So brach Andi auf rechts durch, flankte den Ball schön zur Mitte, wo der (ich glaube) aufgerückte Humsti (wer sonst soll denn einen Kopfball von uns auch kontrolliert spielen?) den Ball knapp am Gehäuse vorbeiplatzierte.
Nur wenig später ein schöner Befreiungsschlag in der Walker-Hälfte, der über die Auberger-Defensive gezirkelt wurde, wo Alex sich den Ball mit dem Kopf mitnahm und auf und davon war. Leider geriet die Mitnahme etwas zu lang und so konnte der Audorfer-Präsi im Tor das Spielgerät ablaufen.
Danach geschah laut meinem Gedankenprotokoll nicht mehr viel Wesentliches, wiewohl die Audorfer immer noch mehr vom Spiel und die klareren Chancen hatten. Kann sein, dass Felix dabei das eine oder andere Mal seine Kunst aufbieten musste, ist mir leider nicht mehr erinnerlich.
Umstellung zur Halbzeit
Zur Pause wurde gewechselt. Der leider heute blasse Armin ging wie geplant raus, für ihn kam der Heimkehrer Saw, der auf die Schiene von Magi wechselte, Letzterer rückte in den Sturm. Und Wu verließ auf eigenen Wunsch ebenfalls das Feld und der kurz zuvor von Frankfurt eingeflogene Müllert nahm seinen Platz ein.
Die zweite Halbzeit begann gleich mit einer Riesenchance: Magi erkämpfte sich in unnachahmlicher Weise den Ball, steckte ihn zu Patrick durch, der ihn jedoch etwas zu zentral aufs Tor schoss und damit leider nichts Zählbares einbrachte.
5 Minuten später gleich nochmal Magi, der in den Strafraum eindrang und mit körperlichem Einsatz am Abschluss gehindert wurde. Hmm, da haben schon manche Elfer gepfiffen. Aber kein Vorwurf an den Schiri, der hatte das Spiel stets im Griff. Schon lange nicht mehr einen so objektiven, unaufgeregten Unparteiischen gesehen, schon gar nicht in der DSG-Liga. Bravo, exzellente Leistung.
Und es ging gleich weiter: Nach einem Foul hart an der Audorfer Strafraumgrenze richtete sich Alex die Frucht her und zirkelte ihn gefühlvoll über die Mauer, leider aber auch ganz knapp über das gegnerische Gehäuse.
Schöner Konter der Gegner – 2:0
Die Walkers bekamen nun zwar mehr Zugriff auf das Spiel, die Audorfer waren aber immer für gefährliche Gegenstöße gut. Vor allem der schnelle und technisch versierte 8er, machte das eine oder andere Mal unserer Defensive zu schaffen. Und schließlich ein mustergültiger Pass in die Gasse, der 8er war von unseren Abwehrreihen nicht zu stoppen und vollstreckte das 2:0 am chancenlosen Felix vorbei.
Hmpf, was für ein Dämpfer. Noch dazu, als sich unser Schlussmann kurz darauf einen himmelschreienden Fehlgriff erlaubte, indem er einen an sich leichten Ball durch die Finger flutschen ließ und nur knapp vor der Linie noch wegschlagen konnte. Ein heranbrausender Stürmer wollte den freien Ball verwerten, doch Felix machte seinen Fauxpas wieder gut, indem er sich heldenhaft mit vollem Körpereinsatz gegen den Schuss warf und schließlich entschärfen konnte.
Wiedererstarkte Walker zum 2:1
Jetzt fühlten sich offenbar die Gegner als sichere Sieger und agierten nicht mehr so konzentriert wie zuvor. Die Walker hingegen warfen tapfer weiter alles nach vorne. So konnte Magi einen schönen Schuss knapp am Tor der Gegner platzieren. Nur wenig später kam auch Alex zum Abschluss, der aber auch leider zu zentral abgegeben wurde und ein Fressen für den Audorf-Schlussmann war.
Aber nur 4 Minuten später ein Ball, der vorbildlich über mehrere Stationen in den Walker-Reihen zirkulierte, wo schließlich Patrick mit einem klugen, vertikalen Pass die gegnerische Abwehr aufriss und der einlaufende Alex den Ball schließlich unhaltbar ins lange Eck (sch)lenzte. »Das erste Tor war unsere schönste Aktion der Saison. Die richtigen Laufwege in den freien Raum, das Auge für den besser positionierten Mitspieler, über mehrere Stationen kluge und genaue Pässe mit dem Tor als logische Konsequenz.« (Wording: Paul M.) Yes, der Anschlusstreffer zum 2:1 war da!
Umstellung auf 3er-Kette für mehr Offensivpower
Nun wurde auch Saken in die Schlacht geworfen. Er kam für Paul, der an diesem Tag eine konzentrierte Partie in der Abwehr lieferte und sich ausgepumpt hatte. Die Betreuung draußen ging »all in«, stellte auf 3er-Kette um, Saken ins defensive Mittelfeld, Patrick etwas nach vor auf die 8er Position, um die Offensive zu stärken.
Die Umstellung fruchtete, aber erst nach kurzer, lautstarker Ansprache von Humsti an seine Außenangreifer, die Defensive bitteschön nicht zu vernachlässigen. Die Audorfer wirkten nun ähnlich verunsichert wie die Walkers zu Beginn der Partie. Saw belebte das Spiel auf der rechten Seite, da er nicht nur über die erforderliche Geschwindigkeit verfügte sondern auch angespielte Bälle sicher halten und sie damit in der Mannschaft weiterspielen konnte. So brach er auch wenig später auf rechts durch, konnte aber den Ball nur ins Außennetz abschließen.
Freistoß Alex – 2:2
Jetzt waren nur mehr wenige Minuten zu spielen, aber die Walker ließen den Audorfern immer weniger Platz für ihre eigenen Angriffe. 5 Minuten vor Schluss dann ein Foul hart an der Strafraumgrenze der Audorfer. In etwa gleiche Position wie zu Beginn der zweiten Halbzeit. Wieder trat Alex zum fälligen Freistoß an und zirkelte das Geschoss flach ins linke Eck, keine Chance für den Audorfer Präsi.
2:2! Ein unglaubliches Comeback der Walkers.
Die restliche Spielzeit zeigte ein stetiges Anlaufen der Walkers auf das gegnerische Tor der nun gänzlich von der Rolle agierenden Audorfer. Humsti setzte den Ball noch knapp daneben, auch Saw (unser Kopfballungeheuer) scheitelte einen hohen Ball ins lange Eck, den der gegnerische Keeper nur mehr mit Müh und Not aus der Ecke kratzen konnte. Aber mit dem Spielstand von 2:2 wurde das Spiel schließlich beendet.
Ein denkwürdiges Match, das die starke Moral der Walkers unterstrich. Ehrlich gesagt, hat es von draußen lange Zeit (vor allem im ersten Durchgang) nicht so ausgesehen, als ob wir hier auch nur einen Punkt machen könnten. Umso schöner, dass sich das gesamte Team für leidenschaftliche Arbeit mit einem Zähler belohnen konnte.
Abschließend noch einen speziellen Dank an Faso, der sich zu Beginn als eiserne Reserve zur Verfügung stellte, sich damit den Erfordernissen des Teams unterordnete und letztlich gar nicht auflief, um das neuerstarkte Gefüge im zweiten Durchgang nicht zu stören. Vorbildlich.
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GT Audorf – Walker FC 2:2 (1:0), Schiri: Exzellent
Zuseher: Michi + Sohn, Dr, Zazn