Das Spiel gegen Audorf im Herbst hatte mit einer Punkteteilung geendet, die sich am Ende wie eine Niederlage anfühlte, nachdem die Gastgeber den Ausgleich erst Sekunden vor Schluss erzielen konnten. Für dieses Retourmatch auf eigener Anlage haben sich die Walker Besonderes vorgenommen, noch dazu da die Gegner auch fast direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt sind.
Doch das Spiel begann so, wie es aus Walker-Sicht nicht beginnen sollte. Der gegnerische Ailton bekam einen weiten Ball serviert, setzte sich gegen gleich 3 Gegenspieler mit einer erstaunlich flinken Drehung durch und setzte den Ball ins lange Eck. 0:1 nach nicht einmal 5 Minuten. Fuck.
Doch die Türkisblauen ließen sich nicht beirren. Praktisch vom Anstoß weg drückten die Walkers gegen das Audorf-Tor. Und konnten sich auch gleich 2 Riesenchancen erarbeiten, die leider nicht in Zählbares umgewandelt werden konnten. In der Folge bekamen die Audorfer nicht mehr viel Zugriff aufs Spiel, zu stark agierten die Walkers, die auch dann das Geschehen am Platz kontrollierten.
Fälliger Ausgleich durch Blacky
Dennoch: 0:1 führten die Gegners weiterhin. Aber nur bis zur 15. Minute. Da erlief und erspielte sich Saw auf links den Raum, spielte auf Blacky auf, der schließlich mit einem platzierten Schuss zum 1:1 ausgleichen konnte.
Nach dem erlösenden Ausgleich ließen sich die Walker nicht (wie beim Hinspiel) darauf ein, das Ergebnis zu verwalten sondern drückten weiterhin Audorf hinten hinein. Nur gelegentliche, wenig gefährliche Gegenstöße konnten die Audorfer lancieren, meist einfach aus einer Notsituation geboren: Hoher Ball auf die Solospitze mit herzlichen Glückwünschen der Gäste-Mitspieler, doch daraus bitte was Anständiges zu fabrizieren.
Anders die Walker, die diszipliniert versuchten, als gesamtes Team nach vorne zu schieben und gemeinsam das Tor zu erzielen. So brandete auch Welle und Welle auf das Audorfer Tor, alleine das Spielgerät gefiel sich darin, nicht hinter die Linie zu wollen.
Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Pause. Ein schmeichelhaftes Ergebnis für die Gäste, ein gefährliches für die Walkers. Denn wer die Tore nicht macht, bekommt sie dann, heißt es doch in einer versch**enen Fußballphrase. Und leider stimmt das versch**en noch mal auch manchmal.
Zwei Gegentore aus dem Nichts heraus
Zur Pause wurde gewechselt, doch leider konnten diese Ergänzungen nicht mehr Ruhe ins Spiel der Walker bringen. Nach einem Entlastungsangriff der Gäste, der in einem Freistoß aus ca. 20 Metern vor dem Heimtor gipfelte, wurde der Ball in die Mitte gechippt und mithilfe der Innenstange zu einem regulären Treffer verwandelt.
Ein Gegentor aus dem Nichts. 1:2 stands nun. Doppelfuck!
Aber nicht mehr lange, denn die Audorfer witterten nun ihre Chance, bekamen mehr Zugriff aufs Spiel und ebenfalls nach einer Unachtsamkeit vor des Fleckas Sechzehner nahm sich einer der Audorfer ein Herz, ließ sich auf einen (leider unbedrängten) Fallrückzieher außerhalb des Sechzehners ein – und traf.
1:3, Fuck, Fuck, Fuck!
Positiv war auf jeden Fall, dass die Walkers nun nicht aufsteckten sondern die Köpfe hochnahmen und wieder versuchten, dem Gegner ihr Spiel aufzuzwingen. Was zwar nicht ganz so drückend wie in der ersten Hälfte gelang, dennoch die eine oder andere hochkarätige Chance herausgearbeitet wurde.
Anschluss durch Kevin
Und tatsächlich gelang es nach einer Standardsituation Kevin im Sechzehner freizuspielen, der zum 2:3-Anschlusstreffer abschließen konnte. Etwa 10 Minuten waren dann noch zu spielen. Eine Chance nach der anderen wurde vor der Audorfer Tor vorgetragen, darunter gefühlte 3–4 Freistöße vor deren Sechzehner, doch die verdammte Kugel wollte einfach nicht noch einmal in deren Gehäuse.
Aus, vorbei, verloren. Und das als bessere Mannschaft am Feld. So stand dann am Ende das Team wieder mit leeren Händen da. Die Audorfer hingegen wissen wahrscheinlich heute auch noch nicht, wie sie gestern den Sieg eingefahren haben.
In gewisser Hinsicht fehlt unserem Team, so meine ich, die nötige Erfahrung, solche wichtigen Spiele, die fast die ganze Zeit über kontrolliert wurden, auch in Punkte umzuwandeln. Man kann dem Team ja im Grunde nichts vorwerfen. Es war ein gut vorgetragenes Match, diszipliniert gespielt, taktisch auch recht passabel. Vor allem in der ersten Hälfte eines der besten Spiele, das die Walkers in dieser Saison den Fans gezeigt haben. Leider wurden durch individuelle Unachtsamkeiten den Gegnern dreimal Chancen eröffnet, die diese eiskalt ausnutzten. Wäre der Vergleich von den Bayern, die gegen ein hilflos wirkendes Atletico schlussendlich doch dann auch mit leeren Händen dastanden, nicht zu respektlos, aber manches an dem Match am Samstag hat mich durchaus daran erinnert.
Egal, auf dem Spiel in der 1. Halbzeit kann man aufbauen. Merkt euch dieses Spiel (aber nicht das Ergebnis bzw. die Unachtsamkeit zu Beginn), dann werden auch wieder mal 3 Punkte auf dem Konto aufscheinen.
Abschließend muss noch gesagt werden, dass Schiri Siebenbrunner das Match geleitet hat und aus meiner (und nicht nur meiner) Sicht eine der besten Spielleitungen in dieser Liga an diesem Tag abgeliefert hat. Über die Abseitsentscheidungen lässt sich natürlich immer trefflich streiten, aber da er ohne Wachler auskommen muss, ist das natürlich immens schwer stets richtig zu beurteilen.
Walker FC – Audorf 2:3 (1:1), Schiri: Siebenbrunner (Sehr gut)
Zahlreich anwesendes Publikum, diesmal auch mit eigens angefertigten Transparenten. Leider hat auch diese Zusatzmotivation schlussendlich nichts genutzt.