Die Pandemiesaison 2021/22 wurde am Samstag mit dem Spiel gegen DSG Urfahr eingeläutet. Die Walkers erwartete ein schweres Spiel, da die Rotweißen aus Urfahr am Ende jeder Meisterschaft sich eher im oberen Drittel der Tabelle wiederfinden und noch dazu seit gut zweieinhalb Jahren nicht mehr verloren hatten.
Das Auftaktspiel gestaltete sich für unser Team schon nicht ganz friktionslos, waren doch nur wenige Tage vor Spiel nur gerade mal 11 Akteure angemeldet. Doch Betreuer Zazn startete (wie weiland eh schon immer) eine Telefonaktion und konnte dann schließlich vor Spielbeginn tatsächlich 15 spielbereite Kicker am Feld begrüßen und dadurch sogar Faso für das Wochenende wieder freigeben, der den geplanten Familientag so umgebaut hatte, dass er wenigstens eine Halbzeit hätte aushelfen können, falls wir zu wenige gewesen wären. Vielen Dank für dein Engagement, Faso, war glücklicherweise nicht mehr notwendig.
Damit kommen wir auch gleich zur Aufstellung: Michi, unser Einser-Handschuh im Tor, davor die altbewährte IV-Formation mit Ali und Berni. Flankiert von LV Felix und an diesem Tag neu im Team Stefan Pühringer, mit gefühlt 2,35 Metern Körpergröße ein Turm, der die Gegner vor Angst erschauern ließ. Das Mittelfeld beackerten der robuste Tobi, an dem so mancher Urfahraner zerschellte sowie Let’s-Dance-Experte Blacky, der sich das eine oder andere Mal durch die Urfahr-Reihen tanzte. Auf den Außenbahnen wieselten Paul auf der linken Seite sowie Philipp Kölbl rechts. Ganz vorne bohrten Kapitän Alex sowie Schwedenbomber Benji als Sturmlinie die Drentadadonauer an. Auf der Bank nahmen zusätzlich noch Fips, Nic, Wiesi und als eiserne Reserve Humsti Platz. Ein Team zum Händereiben für einen Betreuer.
Walkers entfesselt
So begannen die Walkers das Match gleich mit einem Paukenschlag: Alex wurde in der Anfangsminute mit einem tiefen Pass auf die Reise geschickt, der schüttelte seinen Gegenspieler ab, lief alleine auf Torhüter Schorschi (Ex-Volleyballer) zu und … schoss das Spielgerät ganz ungewohnt drüber. Hoppla, eine Hunderter-Chance, die sich unser Capitano sonst nicht entgehen lässt. Aber gleich 4 Minuten später wird Benji auf links freigespielt, läuft ebenfalls allein auf den Torhüter zu und … setzt den Ball links daneben. Die Ergänzungsspieler auf der Bank, die schon zum Torjubel aufgesprungen waren, mussten sich verdutzt wieder hinsetzen.
0:1 für Urfahr aus dem Nichts
Die Urfahrener wurden durch das druckvolle Spiel der Walkers weiter in ihrer eigenen Hälfte eingeschnürt, in der 10. Minute kam Alex wieder alleine vor dem Goalie zum Schuss, den dieser leider abwehren konnte. Puh, drei Riesenchancen nicht verwertet, hoffentlich rächt sich das nicht (die Phrase »Wer die Tore nicht schießt …« kennt man ja). Und tatsächlich: Die Urfahraner kamen durch einen hoch und weit verteidigten Ball eher zufällig auf die Grundlinie der Walkers, konnten den Ball zur Mitte des Strafraumes spielen, wo deren Haus-und-Hof-Torschütze wartete und mit einem satten Schuss in die linke Torzone unserem Handschuh keine Chance ließ. 0:1 für die Gäste, wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Ausgleich und Führung
Doch die Walkers ließen sich von dem Rückstand nicht irritieren – und schon gar nicht einschüchtern – und machten munter dort weiter, wo sie aufgehört hatten: Den Gegner am eigenen 16er festnageln. Und jetzt belohnten sie sich auch: Blacky, der Fred Astaire der DSG, umtanzte seinen Gegenspieler und setzte einen Pass in die Tiefe – der von Albrecht Dürer gemalt hätte sein können – Alex warf seinen Turbo an, lief der gegnerischen Reihe einfach davon, umkurvte den Goalie mit dem Ball und konnte trocken einschieben. 1:1, Ausgleich!
Damit aber noch nicht genug, nur wenige Minuten später machte es Alex seinem Assistgeber Blacky gleich, chippte den Ball über die verblüfften Urfahraner hinweg zu Benji, der diesesmal die Gelegenheit eiskalt nutzte und mit einem kontrollierten Außenrist (!) zum 2:1 vollendete. (Exkurs: Wie schon auf Whatsapp erwähnt, je weiter vorne, desto eher ist ein Außenrist erlaubt. Außerdem: Wer ein Tor schießt, hat immer recht.)
Dann erwachten aber auch die Urfahraner aus ihrer Lethargie und hielten etwas besser dagegen und man konnte erahnen, was sie zu leisten imstande sind, wenn man sie spielen lässt. Zweimal musste Michi mit fantastischen Reflexen sein Tor reinhalten. Einmal konnte er den Ball sicher nur erahnen (statt sehen), da so viel Betrieb im Walker 16er herrschte.
Doch auch die Walkers ließen nicht locker und kamen mit einem sehenswerten Stangenschuss von Blacky noch zu einer Großchance. Dann war aber Pause in dieser turbulenten Halbzeit.
Gemächlicher Start
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ließen beide Teams das Tempo ein wenig schleifen. Die Walkers gaben nicht mehr so viel Druck wie im ersten Durchgang, dadurch konnten sich die Urfahraner spielerisch ein wenig mehr breitmachen. Dennoch kam es in den Anfangsminuten zu keinerlei berichtenswerter Aktion. Schon wollte das Betreuerteam von außen ein wenig warnend eingreifen, sich nicht zu sehr auf dem Eintorevorsprung auszuruhen, da konnte sich Benji auf der linken Seite durchsetzen und lief, wie schon in der ersten Hälfte auf den gegnerischen Handschuh zu. Aber, anstatt den Abschluss zu suchen oder den Ball am Goalie vorbeizukurven, stieg er nochmal auf den Ball, um einen Haken zu setzen, dann noch einen und noch einen, da die gegnerischen Verteidiger wieder herbeigeeilt waren. So wurde Benji immer weiter nach rechts abgedrängt und seiner idealen Schussposition beraubt, aber er blieb weiter am Ball, wie weiland Jay Jay Okojah, bis dann doch Alex zum Ball kam und Schorschi wie ein entfesselter Oliver Kahn eben unseren Capitano von den Beinen räumte. Elfer Walker, Auftritt Alex: 3:1. Jawoll!
Der Zweitorevorsprung war nun schon etwas komfortabler, dennoch ließen die Urfahraner nicht locker. Durch einen Flüchtigkeitsfehler auf der linken Walkerseite konnte deren Stürmer durchbrechen und ließ mit einem platzierten Schuss in die rechte Torzone abermals Michi keine Chance.
Jetzt stand das Spiel auf Messers Schneide. Die weißroten Urfahraner warfen noch mal alle Reserven in die Waagschale und agierten nun etwas aktiver wie zuvor. Die Walkers, die mittlerweile gewechselt hatten – Fips für Tobi und Nic für Philipp – mussten erst zu ihrer Linie zurückfinden. Noch dazu musste Stephan dann auch noch völlig verausgabt raus, darum wurde umgestellt: Nic als RV, Paul auf die rechte Schiene, auf die linke Schiene Wiesi. Humsti wurde als eiserne Reserve für Felix aufgehoben, der tatsächlich nur wenige Minuten später mit Krämpfen an beiden Beinen sein Tagwerk früher als geplant beenden musste. Durch diesen Umbau musste die Mannschaft natürlich wieder zu ihrem eigenen Spielverständnis finden und so kamen auch die Gegner zu der einen oder anderen Chance, die aber alle von der Walker-Defensive oder schlussendlich dem glänzend aufgelegten Michi zunichte gemacht wurden.
Späte Tore, wichtige Tore
Aber auch nach vorne orientierten sich die Walkers, zwar nicht mehr so druckvoll wie im ersten Durchgang, aber doch immer brandgefährlich. Zwei Minuten vor Schluss mussten die Rotweißen einen Rückpass zum Goalie spielen, der sich dabei etwas zu viel Zeit ließ, sehr verwegen versuchte, den nachdrängenden Alex auszuspielen, der ihm aber listig den Ball abluchsen und seelenruhig einschieben konnte. 4:2!
In der letzten Minute, nachdem die Urfahraner dann endgültig alles nach vorne warfen, wurde Benji an zentraler Position etwa 35 Meter vor dem Tor blitzblank freigespielt, er nahm den Ball an, lief noch ein paar Schritte und chippte den Ball in einer wunderschönen Bogenlampe etwa 25 Meter vor dem herauslaufenden Goalie in die Maschen. Unmittelbar auf den darauffolgenden Anstoß war dann Schluss: Ein verdienter 5:2-Sieg der Walkers gegen Urfahr stand zu Buche.
Gratulation an das gesamte Team, wenn so eine Leistung öfter abgerufen werden kann, braucht man sich vor keinem Gegner verstecken. Apropos: Bruck – unser nächster Gegner – hat gegen Gornjak (letztjähriger Tabellenführer vor dem Pandemieabbruch) ein 1:1-Remis erreicht. Auswärts! Wir sollten also gewarnt sein, egal wie das Freundschaftsspiel ausging. Dafür benötigen wir aber noch dringend Akteure. Anpfiff ist Mittwoch, 19 Uhr, in Bruck/Peuerbach …
WFC – DSG Urfahr 5:2 (2:1). Schiri Gerhard Mickla (fehlerlos)
Zuseher: Nur engste Angehörige