Bei trübem Wetter und tiefem Geläuf traten die Walkers auf den für uns unbekannten Gegner FC Goldwörth an. Die Favoriten waren klar ausgemacht: Die Gäste standen in der Tabelle klar über der Heimmannschaft. Auch machten sie einen äußerst fitten Eindruck, bereits beim Aufwärmen.
Die Walkers begannen mit einem altbewährten 4-4-2: Flecka (endlich wieder einmal) im Kasten, davor Ali und Humsti in der IV, rechts Wu als AV, links auf der gegengleichen Position Harijen. Das Mittelfeld gaben Kastn und Figo sowie die Standardkräfte Blacky rechts und links Kevin. Vorne Alex und (als Debütant auf dieser Position) Magi, der seine Sache hervorragend machte, das kann vorweggenommen werden.
Wie erwartet begannen die Gäste mit viel Schwung. Schnelle und präzise Bälle wurden vor allem dem starken Mittelfeldbullen (mit der Nr. 2) in den Lauf gepfeffert. Das Mittelfeld wurde damit im Rekordtempo überbrückt, eine Spielvariante, die die Walkers zu Beginn gewaltig unter Druck setzte. Mehr als einmal tauchten die Gäste gefährlich vor dem Tor auf, die meisten Spielzüge konnten zu Beginn jedoch noch mit vereinten Kräften und vor allem mit Humstis übermenschlichem Einsatz bei diesen Situationen knapp aber doch entschärft werden.
0:1 nach vermeidbarem Eigenfehler
Dann schlich sich leider eine kleine Unkonzentriertheit bei unserem linken Mittelfeldspieler ein, der einen Rückpass zu kurz spielte, der flinke Gegenspieler ergatterte sich den Ball, lief der Defensive davon und konnte mit einem sehenswerten Heber über den herausstürzenden Flecka den Ball ins lange Eck setzen. Damit war bereits nach gut 15 Minuten das Primärziel des Betreuerteams (»die Null muss stehen«) verfehlt worden.
Dennoch war dieser Gegentreffer der Weckruf für die Walkers. Sie fanden mit Fortdauer des Spieles besser ins Match und konnten dem Gegner nun auf Augenhöhe begegnen. Heißt: Die Vorstöße der Gegner wurden spärlicher und die Walkers begannen nun selbst mehr dagegenzuhalten.
So tanzte Blacky am rechten Strafraumeck gleich 3 Gegenspieler aus und steckte den Ball lehrbuchmäßig hinter die Abwehr, alleine der Walker-Mitspieler konnte den Ball leider nicht am glänzend disponierten Goldwörther Tormann vorbeischieben.
Auch konnte Alex einmal ideal freigespielt werden, jedoch der Ball landete schlussendlich knapp neben dem Tor.
Kevin verletzt raus
Leider wurde Pechvogel Kevins Verletzung wieder akut, die er sich im Training zugezogen hatte und musste bereits in der 1. HZ ausgetauscht werden. Ihn ersetzte David auf der linken Seite.
Mit dem 0:1 ging es dann in die Pause. Das Betreuerteam forderte dann in der Halbzeitansprache mehr Engagement bzw. ein ähnliches, das Humsti bereits von Beginn an zeigte. Abgesehen vom unkonzentrierten Eigenfehler in der ersten Hälfte konnten aber keine weiteren wesentlichen Schwachpunkte mehr ausgemacht werden. Wenn die Mannschaft in der 2. Hälfte näher am Mann stehen würde, könnte auch dieses Match zu unseren Gunsten ausfallen.
Die zweite Hälfte begann weniger verschlafen auf der Walker-Seite, dennoch kamen die Gäste das ein oder andere Mal wieder gefährlich vors Tor. So klatschte der Ball innerhalb von 4 Minuten etwa 3-4 Mal auf Fleckas Latte (Vorsicht, das ist nicht übertragen zu lesen sondern gemeint ist die Querlatte des von Flecka gehüteten Kastens).
Aber auch die Walkers kamen nun zu Chancen: So setzte Dani, der für Figo kam, der ebenfalls angeschlagen raus musste, einen Kopfball in einer wunderschönen Bogenlampe ins Kreuzeck. Der Tormann war schon geschlagen, doch leider wieselte ein gegnerischer Abwehrspieler heran und köpfte das Spielgerät in höchster Not aus dem Gefahrengebiet.
Walkers mit eigener Waffe geschlagen
In der etwa 70. Minute dann ein Freistoß etwa 30 Meter vor dem Walker-Gehäuse. Während die Walkers noch mit dem Sortieren der eigenen Mannschaft beschäftigt waren, sperrten sie in grenzenloser Naivität nicht den Ball, der von den Gegnern schnell abgespielt wurde und dem startenden Stürmer in den Laufweg bugsiert wurde – der hatte dann keine Mühe, abzuschließen. 0:2! Ein ärgerlicher Fehler. Die Walkers mit den eigenen Waffen geschlagen, denn so ähnlich hatten wir in vergangenen Saisonen selbst den einen oder anderen Treffer erzielt. Doppelt ärgerlich, also. Entsetzte Gesichter auf den Walker-Rängen, ob dieses Anfängerfehlers.
In der Zwischenzeit kam auch noch Pepi für Harijen. Aber das Spiel war im Großen und Ganzen gegessen. Zwar drängten die Walkers zum Schluss noch nach vorne, was wiederum mehr Räume für die Gegners ergab. Flecka musste das eine oder andere Mal in höchster Not retten, auch Ali musste die Notbremse ziehen und hätte im Grunde mit Rot vom Platz gestellt werden müssen, jedoch der Schiri kniff beide Augen zu. Am Spielstand änderte aber all dies nichts mehr. Wieder standen die Walkers mit leeren Händen da. Der Sieg war zwar nicht unverdient für die Gäste, mit etwas mehr Abgebrühtheit auf Walker-Seite hätte man jedoch wenigstens einen Punkt anschreiben können.
Fazit: Die Mannschaft bemüht sich redlich, die Vorgaben umzusetzen und ist meist auch den Gegnern zumindest ebenbürtig, dennoch belohnen sie sich durch leicht vermeidbare Eigenfehler nicht mit dringend benötigten Punkten.
Egal, vergessen wir dieses Match, nächsten Samstag wartet auswärts der FC Haizing auf die Walkers in Aschach. Ebenfalls ein unbeschriebenes Blatt für die Walkers, aber sie stehen nur einen Rang (mit 2 Punkten Vorsprung) auf unser Team in der Tabelle vor uns. Also, es sollte eine Aufgabe sein, die zu lösen ist, wenn wir unsere Konzentration behalten und keine vermeidbaren Fehler fabrizieren. Jungs, ihr könnt alle kicken, bringt es endlich auf den Platz!
Die Reaktionen vom Nationalteam 😉
Und als ob Marko Arnautovic dieses Spiel gesehen hätte, gab er am Sonntag ein Interview, das in dieser Form auch für das Walker-Match am Samstag gelten hätte können:
»Wir können Spekulationen machen, wie wir wollen. Es sind alle beteiligt! Nicht nur der Tormann, die Viererkette oder die Mittelfeldspieler. Wir sind alle dafür verantwortlich! Wenn wir Tore bekommen, sind wir alle daran schuld und nicht nur ein, zwei oder drei Spieler. Wir müssen das gut analysieren und schauen, was wir besser machen können. Und in der Offensive müssen wir schauen, dass wir mehr Tore machen. Dann passt das auch wieder. (…) In der Defensive müssen wir aber alle ein bisschen kompakter stehen. (…) Beim ersten Kontakt des Gegners müssen wir gleich voll drauf sein. Und das waren wir nicht!«
Aber auch Marcel Koller hat offenbar das Walker-Spiel gesehen und kommentierte dies (am Sonntagabend) so:
»Das ist nur mental, das ist die Bereitschaft, den Weg zu gehen. (…) Speziell auch die Offensivspieler, dass wir enger zusammen sind, da war zu viel Raum. Sich in den Arsch zu kneifen und – ich sag’ jetzt einmal – die Scheiß-10-Meter nach hinten zuzustellen. Sie können es ja, das haben sie ja schon gezeigt. Zweite Halbzeit war auch wieder besser. (…) Man soll vorne nicht nur spekulieren, sondern muss die Wege nach hinten konsequent gehen. So kann man wieder nach vorne kommen. Wenn vorne die Räume offen sind, dann ist das wie ein Faden, der sich so durchzieht, dann ist man hinten auch wieder einen Schritt zu spät … das ist nicht gut.«
Walker FC – FC Goldwörth. 0:2 (0:1). Schiri: eh ok
Zuseher: Hanson, Paul P, Faso, Raudi