Am Samstag gings gegen Haizing, die Aschacher, die im Herbst mit 3:2 auswärts bezwungen werden konnten. Bei exzellenten äußerlichen Bedingungen, sonnig aber doch erfrischend temperiert, konnte das Abendspiel auf DSG gestartet werden.
Vergleicht man die Mannschaft vom Herbst mit dem Spiel von gestern haben nur Humsti, Wu und Alex auf ihren jeweiligen Positionen gespielt. Nimmt man zusätzlich noch das letzte Spiel der Walkers hinzu, sieht man, dass nur Humsti und Alex auf ihren jeweiligen Positionen begannen.
Dadurch ist leicht erkennbar, dass die Walkers bei fast jedem Spiel mit einer völlig anderen Mannschaft aufs Feld treten. Das Zusammenspiel und die Abstimmung im Team also erst im Laufe des Spieles selbst erarbeitet werden können. Das musste das Team schmerzlich auch beim gestrigen Spiel erleben. Gleich in der Anfangsphase ein Missverständnis zwischen Defensive und Goalie – und die Haizinger gingen mit ihrer ersten Aktion gleich mal mit 0:1 in Führung.
Apropos: Wer begann bei den Walkern? Dani hat – da Flecka sich abgemeldet hatte – die Aufgabe Handschuh aufgebürdet bekommen. Davor die Defensive mit Humsti und Hari in der IV, sowie Wu als RAV und nach langer Zeit wieder einmal Pepi als LAV. In der Zentrale walteten Kastn und Fips wie immer umsichtig und fleißig. Unterstützt an der Seite von Luki rechts und Wiesi links. Vorne arbeiteten Alex und Kaiser.
Die Walkers also praktisch vom Start weg im Rückstand. Sie brauchten auch einige Minuten, um sich zu sortieren und den Anfangsdruck, den die Gegner entwickelten, aufzufangen. Erst nach knapp 10 Minuten konnten sie auch eigene Spielzüge entwickeln. Einer davon führte zu einem Freistoß für die Walkers. Etwa auf selber Höhe, wie der letztwöchige, der von Falke zu einem Kopftor von Humsti gezirkelt wurde: kurz nach der Mittellinie auf der linken Seite. Diesmal trat Kastn an und wuchtete das Spielgerät mit einem prächtigen Schuss an die rechte Stange, wo es im Kuddelmuddel (offenbar mit Hilfe eines Körperteiles des Goalies) schließlich über die Linie kullerte. 1:1 für die Walkers, ist man verleitet zu sagen, denn die Heimischen kamen nun immer besser ins Spiel.
Dennoch gab es wieder einen herben Rückschlag, da die Haizinger einen schönen Konter vortrugen, den Ball von rechts in den Strafraum hoben, wo aber schon unser IV sich in die Höhe schraubte. Leider kam er an den Ball dann überraschend doch nicht mehr dran, der verdutzte Wu wurde in seinem Rücken vom Gegenspieler überlaufen, wo dieser den Ball am chancenlosen Dani ins lange Eck schlenzte. 1:2 für die Gäste.
Dennoch gaben die Walkers nicht auf, symbolisch für diese Phase das erstmalige Vorpreschen von Wu über die Mittellinie. Etwas, was er normalerweise (leider!) nur sehr selten tut. Beim ersten Mal wurde seine Aktion jedoch noch nicht von Erfolg gekrönt. Dann aber kam es zur Heldentat des Tages: Wu trieb den Ball abermals in des Gegners Hälfte, wurde dabei nicht bedrängt, schaute kurz auf und hielt einfach mal drauf. Der Ball segelte über Freund und Feind in einer wunderschönen Parabel direkt ins lange Kreuzeck. Der Goalie war chancenlos, konnte dem Leder nur bewundernd (oder verfluchend) hinterherschauen. Und, Peterle, nein, ich glaube nicht, dass Wu sich dafür entschuldigt hat 😉
Damit stands wieder 2:2. Das war schlussendlich auch der Pausenstand.
In der 2. Hälfte ersetzte dann Falke Wiederkehrer Pepi hinten links. Später kamen dann Faso und Berga für Wiesi und den an der Hand verletzten Luki.
Apropos Luki: Hat er schon im letzten Spiel, wo er nur wenige Minuten eingesetzt war, aufgezeigt, dass er im Spiel noch etwas mehr geben kann, als im Training, so hatte er an diesem Tag mehr Zeit seine Stärken auszuspielen. Was er auch tat: Sehr schönes Defensivspiel, dabei unglaublich schnell im Vorwärtsgang, seine gefühlten 45 kg vorbildlich zwischen Ball und Gegner stellend und damit sehr präsent sowohl bei Offensive und Defensive und abschließend auch seine Spielintelligenz, die ihm trotz seiner jungen Jahre sagt, dass nicht jeder Ball blind nach vorne geschlagen werden muss sondern durchaus nach hinten gespielt werden kann, um ihn dem Gegner nicht am silbernen Tablett zu servieren. Mit dieser Leistung macht er es den nichtanwesenden Kaderspielern auf dieser Position schwer, ihr Stammleiberl wieder überstreifen zu können.
Leider schien es gerade in der ersten Hälfte, dass ihn – aber auch andere hüben wie drüben – das eigenwillige Pfiffverhalten des Schiris zu irritieren schien. Soll heißen, dass in dieser Partie v. a. in der ersten Hälfte jede Körperberührung – und nicht einmal die – vom Referee abgepfiffen wurde. Damit kam kein richtiger Spielfluss auf. Humsti wurde etwa zweimal beim Kopfball abgepfiffen, obwohl gar keine Regelwidrigkeit und schon gar keine strafbare Gegner-Berührung zu erkennen gewesen war. Aber damit mussten ohnehin beide Mannschaften auskommen – und lieber so, als andersrum, wie in Eschenau.
In der zweiten Hälfte kamen die Walkers von Beginn an besser ins Spiel, ein Schuss von Kastn nach etwa 10 Minuten nach Wiederanpfiff ging nur knapp neben das Gehäuse. Wenige Minuten später dann ein Klassiker der Walkers: Hoher Ball (bei einem Standard) aufs lange Eck in den gegnerischen Sechzehner, der aufgerückte Humsti rauscht heran und pickt, klebt, schießt, setzt, scheitelt den Ball in die Maschen. 3:2, die Walkers erstmals in Führung in diesem Spiel.
Doch praktisch im Gegenzug der abermalige Ausgleich. Leider schöner Ball in die Schnittstelle zwischen die Innenverteidigung, der schnelle Stürmer der Gegner kommt an den Ball, umkurvt den herausstürzenden Dani und kann das Synthetik wie im Hallentraining lässig einschieben. 3:3, lang hat die Walker-Führung leider nicht gedauert.
Danach gings hin und her. Ohne aber, dass eine der beiden Mannschaften wirklich zu zwingenden Chancen gekommen wäre. Einzig Dani musste ein-/zweimal, in vorbildlicher Faustballmanier, einen Weitschuss der Gegner parieren.
Das wars aber noch nicht für die Walkers: Alex wurde rechts auf die Reise geschickt, drang in den Strafraum ein und wurde dort von den Beinen geholt. Elfmeter! Diesen verwandelte der Capitano höchstselbst zum 4:3. Das muss jetzt doch der Sieg gewesen sein. Noch dazu, wo Kaiser ebenfalls auf die Reise geschickt wurde und mit einer klaren Notbremse am fälligen Torschuss gehindert wurde. Glattrot sollte man meinen, doch der Schiri winkte »Weiterspielen«. Dass die Tribüne dabei auf den Bänken stand, kann man nachvollziehen. Sogar die Gegners schüttelten ob dieser Nicht-Entscheidung die Köpfe. In der Schlussphase kam dann noch eiserne Reserve Philip für den tapfer rackernden Fips.
Danach passierte nicht mehr viel, das Spiel war entschieden. Das glaubten viele. Es kam aber leider anders …
Denn in der Nachspielzeit wurde von den Haizingern noch versucht, einen Ball in die Schnittstelle zu spielen, was leider auch hervorragend gelang, der schnelle Stürmer enteilte dem sich für den zweitbesten Laufweg entscheidende Hari und machte quasi mit dem Schlusspfiff noch das 4:4-Unentschieden.
Schade, zweimal einen Rückstand aufgeholt, zweimal aber genauso einen Vorsprung nicht halten können. So gesehen ein leistungsgerechtes Unentschieden, das sich aber aufgrund des Lastminute-Treffers eher wie ein Punkteverlust als -gewinn anfühlt. Dennoch, die Spielanlage war gut, wenn der eine oder andere individuelle Fehler abgestellt wird, werden wir noch viel Freude am Team haben.
Aber auch Gratulation an den FC Haizing. Sie haben sehr fair gespielt, es gab keinerlei Gehässigkeiten, weder im Spiel noch neben dem Feld. Im Gegenteil, die Aschacher haben sich als lustige und sympathische Truppe gezeigt. Schön, dass sie in der Liga sind.
Walker FC – FC Haizing 4:4 (2:2), Schiri: Siebenbrunner, wie gewohnt eigenwillig
Zuseher: Paul P, Lisa, Humstis Bruder aus Australien, Wiesis Papa, Bergas Mama, Zazn und die kleine Familie Glück.