Ergebnisdienst Walker FC – Schleißheim: 6:0 (2:0)

Am Samstag vor dem politischen Großwahltag spielten die Walkers gegen einen der Clubs, die schon seit ewigen Zeiten in der Oberliga der DSG beheimatet sind: Den FC U. Schleißheim. Die sportliche Leitung der Heimischen konnte an diesem Tag aus einem nominell stärkeren Pool und vor allem vollständigeren Kader als in der Vorwoche schöpfen. Hinweis: Da heute Wahltag ist, wird in diesem Bericht auf alles Verbale verzichtet, was mit einer gewissen Hetzpartei in Zusammenhang gesetzt werden könnte.

Publikumsverbrüderungen mit Teilen des Teams
Publikumsverbrüderungen mit Teilen des Teams

In der Walker-IV fehlte am Spieltag zwar Humsti, jedoch war Ali in diese zurückgekehrt. In der nichtlinken AV war Geri Wu entschuldigt, seine Lücke füllte aber David hingegen bewundernswert aus. Kastn war glücklicherweise ebenfalls zurückgekehrt und agierte einmal mehr als unverzichtbare Stütze des Teams. Und natürlich freuten sich alle besonders, dass Saw aus einem Heimaturlaub in Myanmar zurückgekehrt war und auch gleich die Dress am Spieltag überstreifen konnte. Apropos Dress: Da beide Mannschaften in der Komplementärfarbe von Gelb antreten wollten, musste die Heimmannschaft sich helle Überzieher überstreifen.

In der Mitte agierte Figo wie immer hingebungsvoll, vorne rührten Capitano Alex und Talibanbart-Berger um, hinten der ebenfalls mit überreicher Gesichtswolle ausgestattete Flecka im Tor. Hunter kämpfte sich nach langer Verletzungspause zurückgekehrt (als Zwilling von Figo) in der ersten Hälfte die Lunge aus dem Leib. Hari komplettierte die IV und Blacky machte mit seinen Sturmläufen auf der Schiene die Gegner wuschig. Aber dazu später.

Die Ausgangslage – Traditionsoberligist gegen Aufsteiger – war klar. Noch dazu, wo Schleißheim in der Tabelle drei Plätze weiter vorne lag. Dennoch feuerten Alex und Hari ihr Team in der Ansprache herzhaft an: »Wir sind kein bissl schlechter als die anderen in der Liga. Wenn wir wollen, können wir jeden schlagen. Wir stoffwechseln uns nicht in die Hose vor den Gegnern, im Gegenteil: WIR sind der Walker FC – der Gegner soll sich vor UNS fürchten! Der Gegner MUSS sich vor uns fürchten!«

Furioser Auftakt

Mit diesem leidenschaftlichen Appell gingen die Walkers aufs Grün. Und starteten gleich furios: Ein langer Ball über die Abwehr der Gegner, der von deren Defensive nicht erreicht werden konnte – Alex startete sein (offenbar verfügbares) Zusatztriebwerk, sprintete an der Abwehrreihe vorbei und sah sich nur mehr dem herausstürzenden Goalie gegenüber. Leider wurde das Spielgerät nur gaaanz, gaaanz knapp am Tor vorbeigesetzt. Zwei Minuten später ein Flankenball auf den Scheitel unseres Torschützen vom Dienst: Den hervorragend ins linke Eck gesetzten Ball konnte jedoch der gegnerische Torwart mit einer Heldentat aus besagtem Eck fischen.

Das wär ein Auftakt gewesen, schon nach 3 Minuten hätte es ungschaut 2:0 für die Walkers stehen können.

»Deckt’s halt DEN amal …!«

Aber an der Spielanlage änderte sich nichts. Walker spielte, angetrieben von Mittelfeldlenker Figo, munter drauflos. In der Zwischenzeit hatten Saw und Blacky ihre Positionen gewechselt. Saw nun auf dem linken Mittelfeldflügel, Blacky pflügte die Schiene auf der anderen Seite auf und ab, riss das ein ums andere mal deren Defensive genüsslich auf. Bis sogar einmal der 11er der Schleißheimer seinen Hinterleuten entnervt zurief: »Jetzt deckts halt DEN amal, der mocht eana das ganze Spiel!«

Aber mit decken alleine ist’s bei Blacky nicht getan (wie einige Walker-Legenden aus leidiger Erfahrung in den Trainingsmatchen wissen), denn man muss auch die körperlichen Fertigkeiten, Flinkheit und vor allem Schnelligkeit besitzen, um Blackys Schaffenskreise erfolgreich einschränken zu können. Was an diesem Tage in der gegnerischen Abwehr nur rudimentär vorhanden war. Deswegen konnten unsere schnellen Offensivkräfte oft und oft ihren Gegenspielern ganz einfach enteilen und ihre Torgefahr unter Beweis stellen.

Einstudierter Abschluss

Bis es in der 25. Minute dann endlich soweit war: Kastn vorstoßte auf der Tribünenseite, flankte mit seinem der Außenlinie näheren Fuß den Ball zur Mitte, wo Alex mit seinem artig gepflegtem Haar (und daran befindlichem Haupte) wartete und das Spielgerät über den Torwart in die Maschen setzte. 1:0 für die Walkers. Ausgezeichnet!

Das Tor war umsomehr bemerkenswert, da es am Donnerstag am Stamm-Platz in den Übungseinheiten genauso einstudiert worden war. Mit identem Personal. Ein Hurra auf die Übungen!

Im Anschluss machten die Walkers weiterhin das Spiel, kontrollierten Ball und Gegner nach Belieben. Nur ein, zwei Vorstöße konnten die Nichtgelben vortragen, die knapp aber doch zunichte gemacht werden konnten.

Vom Abseitstor zum leidenschaftlichen Treffer

Der neue Sturmtank Berga traf in der Folge ebenfalls ins Tor, wurde aber von Schiri Siebenbrunner wegen angeblichem gefährlichen Spieles (hohes Bein) aberkannt.

Fünf Minuten vor der Pause versammelte sich aber das Spielgeschehen entgegen des bisherigen Matchverlaufs vor dem Sechzehner von Flecka. Alex konnte jedoch an der linken Strafraumseite den Ball arretieren und führte ihn vorerst flinken Fußes erst einmal aus der Gefahrenzone. Da ihm keiner folgen konnte, erhöhte er die Schlagzahl, donnerte – einem führerlos gelassenen ICE gleich – diagonal über den Platz, immer die keuchenden Ggenspieler auf seinen Fersen, orientierte sich entgegen seiner üblichen Gepflogenheiten nicht der Mitte zu, sondern strebte dem nichtlinken Cornerfandl zu. In der Zwischenzeit hatte Figo der unaufmerksamen Verteidigung der Gegner entwischen können, war auf den Elferpunkt geeilt, wo er Alex ein verbales Signal gab, seinen Namen rufend. Letzterer folgte seinem Vorschlag, spielte den Ball mit traumwandlerischer Sicherheit auf den Penaltypunkt, wo Figo nichts mehr (oder alles?) riskierte und mit Links (!) den Ball hinter die Linie setzte. 2:0 – Hurra!

Strich-Junge Blacky

Damit gings auch in die Pause. Im zweiten Durchgang wurde wie vereinbart gewechselt. Lobo ersetzte den terminlich indisponierten Hunter. In der 60. Minute wurde Faso für Saw eingetauscht. In der 65. Minute kam es zu einer Freistoßsituation für die Walkers etwa 30–35 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse. Blacky richtete sich diesmal den Ball zurecht, sah, dass die Mauer zu weit nach innen positioniert war und hielt einfach einmal voll drauf. Ein Strich, wie mit dem Lineal und der Tuschebreitfeder gezogen, der ein abruptes Ende in den Maschen des gegnerischen Kreuzecks gefunden hatte.

3:0! Ein Tor, das in der deutschen Bundesliga mit Sicherheit ins Tor der Runde gewählt werden würde. Die stehen durchwegs auf derlei.

Alex: Schon wieder!

In der 73. Minute erhöhte Alex zum 4:0. Der Ablauf dieses Treffers ist dem Berichterstatter nicht mehr erinnerlich, das mag an dem Cocktailgenuss des gestrigen Abends bei der Urtypenfeier gelegen haben. Aber ich meine, dass es der Capitano war, der wieder einmal von den Gegner nicht gehalten werden konnte und schlussendlich Zählbares vollendete.

Elfer auch noch

In der 85. Minute wurde Faso im gegnerischen Sechzehner am Bein von einem gegnerischen Verteidiger getroffen und von den Beinen geholt.

Penalty. Alex. Rumms. Darüber muss nicht mehr viel gesagt werden. 5:0!

Die Legenden-Minuten zum Schluss

Sollte man meinen, dass nun das Spiel, 5 Minute vor Schluss, entschieden sei, hat man nicht mit der Walker-Legende Lobo gerechnet. Der war zwar unglücklich ins Spiel gestartet, hatte einen Gegner unabsichtlich aber doch rüde von den Beinen geholt und kam mit Gelb noch glimpflich davon. Dann machte sich eine gewisse Nervosität bei ihm spürbar, da er einige Entscheidungen des Spielleiters nicht hören wollte/konnte. Und dadurch stets am Rote-Karten-Baum rüttelte. Siebenbrunner, der uns – wie so oft – an diesem Tage nicht sonderlich gewogen war, drückte aber überraschenderweise und vielleicht ob der jugendlich wirkenden Übereifrigkeit Lobos das eine oder andere Auge zu und ließ ihn die ganze Spielzeit gnädig am Platz. Seine Aufstellung rechtfertigte er aber u. a. auch mit hervorragend getretenen Eckbällen, die in wirklich schönen Bögen zur Mitte hin segelten. Mit ein wenig mehr Disziplin, seine eigentliche Position betreffend, könnte er aber ein noch wertvollerer Spieler für das Team werden. Merke: Die Zeiten, wo die Walkers zu 9. ins Abseits liefen, ob ihres ungezügelten aber unsystematischen Vorwärtsdranges, sind lange passé.

Einerlei: In der 89. verließ nun die Legende seine ihm zugewiesene Position, um einen Vorstoß der Walkers in der Mitte zu unterstützen. Nach einigem Hin und Her am Fünfer sprang der Ball vor Lobo, der ihn gedankenschnell hinter die Linie drückte. Hier sah der Schieri aber ein Abseits, weswegen das Tor aberkannt wurde.

In der 90. Minute dann aber die Erlösung: Figo dirigierte den Ball im Mittelfeld, Lobo brauste auf links heran, forderte den Ball und zog mit diesem von Figo gesandten Spielgerät weiter auf links dahin. Der Betreuer auf der Bank hatte schon den Ratschlag »Flanke auf Alex!« auf den Lippen, als sich Lobo seiner üblichen Bewegungsroutinen erinnerte, voll abzog und den Ball über den herauseilenden Goalie unter die Querlatte setzte.

6:0 – das war auch der Schlusspunkt in einem Spiel, das in dieser Höhe auch durchaus verdient war. Nichtsdestoweniger für alle walkeraffinen Fans wie Akteure überraschend kam. Nie und nimmer hätten wir uns ein solches Ergebnis ausgerechnet. Bravo Team, das hat gestern sehr, sehr gut ausgesehen.

Im Anschluss wurde noch bei einem Pub-Quiz der Geburtstag des BartBerga gefeiert, wo es offenbar für den einen oder anderen noch spät bzw. früh werden sollte.

Walker FC – FC U. Schleißheim, 6:0 (2:0), DSG-Platz, Schieri Siebenbrunner (streckenweise einseitig entscheidend, aber nicht spielentscheidend eingreifend).

Anekdote am Rande, abseits des Geschehens

Fips unsere immer wieder mal Mittelfeld-Pferdelunge erzählte gestern, dass seine Kinder sich unbedingt ein Haustier wünschten und zu ihm gerannt kamen: »Papa, Papa, kauf uns bitte eine Katze.« Nach kurzer Pause setzten sie hinzu: »… du kannst sie auch RAPID nennen.« Sie haben nun eine Katze. Sie heißt HANAPPI.

 

 

 

 

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