Am Samstag ging es gegen die SPG Kickers. Letztere waren in der ersten Spielrunde mit 4:8 gegen Auberg untergegangen. Also eine lösbare Aufgabe wie es im Vorfeld schien. Doch es kam dann ganz anders. Ein denkwürdiges Match für die Walkers.
Der Kader der Walkers war zwar eine Rumpfmannschaft, da sich keiner der Goalies zum Spiel anmelden konnte, weiters die fleißigen Kastn und Robert fehlten sowie Humsti, der sich im ersten Meisterschaftspiel abermals verletzte, dafür rückten die ewig jungen Raphi und Chrisli in die Stammformation.
Im Tor begann Stephan Danner, der sich durch seine Volleyballvergangenheit für die Handarbeit zwischen den Pfosten aufgedrängt hatte. In der IV Hari und Ali, die AV gaben Wu und Falke. Im Mittelfeld agierten zentral Raphi und Kaiser Franz sowie außen Kevin und Blacky. Vorne stürmten Alex und Chrisli. Als Ergänzung waren Magi, Berga und Faso vorgesehen.
Das Spiel begann gleich furios: Der Kaiser bekam am Elfer den Ball durchgesteckt und leitete ihn uneigennützig an den heranbrausenden Raphi weiter, der zum vermeintlichen 1:0 vollstreckte. Schiri Pepi sah aber dabei ein Abseits.
Die Walkers arbeiteten aber weiter an der Spielkontrolle und in der Folge schnürten sie die Gegner in deren Hälfte ein. Nicht mal zu Entlastungsangriffen kamen die Kickers in den ersten 20 Minuten. Man hätte die Zuschauertribüne in die Hälfte der Walkers verlegen können, ohne dass das aufgefallen wäre.
Lattentreffer aus direktem Corner
Chance um Chance wurde mustergültig herausgespielt, den Gegnern keine Chance zum Zugriff erlaubt. Eine Reihe von Eckbällen wurden erarbeitet, die Raphi – wie vereinbart – auf das lange zirkelte. Doch entweder wurde knapp danebengeschossen, die Latte (bei einem direkten) getroffen oder der glänzend disponierte Kickersgoalie konnte sie unter Aufbietung seiner ganzen Kunst halten. Kaiser Franz setzte auch einen Schuss lehrbuchmäßig ins linke Eck, doch irgendwie kam der Schlussmann noch dran und lenkte ihn abermals zur Ecke.
Einzige Chance der Gegner führt zum Gegentreffer
Leider schlichen sich dann Flüchtigkeitsfehler ein, die den völlig überforderten Gegner wieder stark machten. So konnte Stephan D einen unnötigen (und ungerechtfertigten) Freistoß an der Strafraumgrenze mit der linken Hand sicher aus der Luft pflücken. Daraufhin versuchten die gegnerischen Stürmer mit mehr Pressing die Walker-Abwehr unter Druck zu setzen, auch unter dem Eindruck, dass die Walkers in der ersten Hälfte gegen die immer tiefer stehende Sonne spielten und demzufolge etwas unsicherer im Herausspielen der Bälle wurden. So wurde ein Corner gespielt (meines Wissens der einzige im gesamten Spiel) der irgendwie Richtung Mitte abgefälscht wurde, dort drückte der gegnerische Stürmer in Verzweiflung gen Stephans Gehäuse, wo er denkbar unglücklich über die Linie kullerte. 0:1 für die Gäste. Völlig unverdient, aber so ist’s.
Das änderte aber am Spielverlauf nichts. Die Walker spielten Chance um Chance heraus, die aber allesamt knapp aber doch vergeben wurden. Mit 0:1 ging es dann in die Pause.
Auch die zweite Halbzeit ergab kein anderes Bild: Stürmisch anlaufende Walker, die sich im Minutentakt neue Gelegenheiten erarbeiteten sowie ein Gegner, der sich mit Mann und Maus am eigenen Sechzehner verschanzte. Da sich einer der Kickers-Stürmer ohne gegnerische Einwirkung selbst verletzte erlahmten auch deren Gegenpressingversuche. Sie versuchten nur mehr die knappe Führung zu verteidigen und droschen die Bälle lediglich blind nach vorne, meist aber ins Out oder zum Corner.
Viererkette aufgelöst
Je länger die Partie dauerte, desto nervöser wurden dann auch die Walkers. Schüsse aus der zweiten Reihe waren für eine zeitlang das (bei diesem Goalie leider untaugliche) Mittel. Coach Didi unterband das aber wieder und die Walkers besannen sich wieder auf die Spielkontrolle, erhielten Eckball auf Eckball und Chance um Chance, aber immer war irgendein Bein der Gegner oder die Hände des Goalies dazwischen. Mittlerweile hatte Didi auch die Viererkette aufgelöst und zu einer Dreier-Abwehr umfunktioniert, da keinerlei Gegenwehr mehr zu sehen war. Statt Stephan hätte man in der 2. Halbzeit im Tor der Walkers auch einen Stuhl stellen können, es hätte keine Gefahr für das heimische Tor mehr ergeben. Die (gefühlte) Ballbesitzstatistik war etwa 80:20 für die Walkers, jedoch das alleinig Zählbare war noch nicht auf dem Konto der Heimmannschaft aufgetaucht. Und so ging eines der für die Walkers denkwürdigsten Spiele mit einer 0:1 Niederlage zu Ende. Ein wirklich exzellentes Spiel der Heimmannschaft, das nicht durch Erfolg gekrönt wurde.
Dennoch: So bitter diese Niederlage war, es waren viele gute Ansätze zu sehen. Das Spiel von hinten heraus war mustergültig, auch die Mitte zeigte sich nicht so offen, wie in der vergangenen Saison. Kopf hoch, Jungs, das war schlicht und ergreifend Pech. Mit ein wenig mehr Schussglück wird dieses Spiel gewonnen. Und die Kickers hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie ähnlich viele Tore wie letztes Wochenende erhalten hätten.
Walker FC – SPG Kickers 0:1 (0:1), Schiri Pepi, (eh ok)
P.S.: Vielleicht ergibt das Spiel ein Umdenken und mehr Verständnis bei manchen Spielern, wenn sie höherklassige Vereine bzw. Nationalmannschaften als Zuseher verfolgen, die gegen ein Team spielen, das sich am eigenen Sechzehner verbarrikadiert. Einfach ist’s nicht, dabei zum Erfolg zu kommen …
Danke für den tollen Bericht, ich hab mich übrigens beim ersten Meisterschaftsspiel verletzt und nicht im Training 😉
Danke, ist nun korrigiert.