Ergebnisdienst Walker FC – Thalheim 2:2 (1:2)

Am Samstag hieß das Spiel Siebter gegen Zweiter, nach dem Tabellenstand des 6. Spieltages gesehen. Die Favoritenrolle lag also ganz klar bei den Gästen aus Thalheim. Die Walkers hingegen brannten auf Wiedergutmachung nach dem schlampigen Auftritt letzte Woche auf Audorf.

Die sportliche Leitung konnte bis Freitag vor dem Spieltag scheinbar aus dem Vollen schöpfen. 15 Spielkräfte angemeldet, da freut sich das Telefonkonto von Alex und Hari – und die einzige Schwierigkeit bestand darin, die optimale Aufstellungsvariante zu entwerfen. Aber es kam dann doch ganz anders, da sich Hunter, der sich die Handschuhe überziehen wollte, bei der letzten Stufe des Urtypen-Clubhauses beim Gang zum Hallentraining am Freitag Abend überknöchelte (a.k.a. »umböget is’«) und für das Spiel gegen Thalheim am Samstag ausfiel. Für ihn schlüpfte dann letztlich David in die Handschuhe, der – wie eh immer und überall am Platz – seine Aufgabe hervorragend löste, so weit kann man die Gschichte schon vorwegnehmen.

Thalheim15

Einige Wiedereinsteiger füllten dankenswerterweise den Walker-Kader an diesem Spieltag auf. Zum einen Raphi, der seine Lernperiode in Klo’burg für einen Abstecher in seine Heimat unterbrach, sowie Paul P., der auch schon am Donnerstag im Training zu Puchenau herumwieselte.

Zu Beginn aber bildete Ali mit Hari die IV; rechts Georg und links Geri Wu komplettierten als AV die Abwehrreihe. Die beiden Schienenläufer waren Saw links und Philip rechts. In der Mitte schalteten und walteten Raphi und Figo. Vorne – wie immer in dieser Saison – Alex und Berga.

Extrem-Libero und Sensationstor

Die Gegner setzten in der 1. Hälfte von Beginn an die Heimischen unter Druck. Vor allem deren 6er, von der Statur eher der Masseur der Reserve, am Feld aber ein hervorragender Denker, Lenker und Kämpfer vor dem Herrn. Respektable Leistung.

Überraschend auch die Spielanlage der Welser, die nicht nur mit einem Libero spielten, dieser sogar seine Position mindestens 6 Meter hinter der Abwehrreihe sah, meist auch noch viel weiter dahinter. Dass sich dadurch auf den Seiten extrem große Räume für die Walkers auftaten, wurde von den Walkers erst im Laufes des Spieles so richtig erkannt, konnte aber vor allem in der ersten Hälfte durch oftmalige notwendige Verteidigungsarbeit der Seitenläufer auch nicht hinreichend genutzt werden.

Dennoch entlasteten sich die Gastgeber mit dem einen oder anderen Vorstoß nach vorne. So auch in der 8. Minute, in der die Thalheimer nur mit einem Foul den ballführenden Walker stoppen konnten. Der Freistoß, etwa 25–30 Meter vor der linken gegnerischen Strafraumecke, wurde in einem hohen Bogen in Alex’ Lauf auf der rechten Seite gechipt. Der nahm sich mit dem Rücken zum Tor stehend auf Höhe des Sechzehners den Ball mit dem linken Huf etwa auf Hüfthöhe an, drehte sich um die eigene Achse und schloss den sich noch in der Luft befindlichen Ball mit ebendemselben Fuß ins lange Eck ab. Sensationstor! Die Tribüne in der Landwied-Arena fiel sich freudetrunken in die Arme.

Der 1:0-Treffer schockte aber die Gäste nicht, Angriffswelle auf Angriffswelle brandete auf das Walker-Tor. Nur wenige Gegenstöße konnten lanciert werden, die meist in Freistoßaktionen mündeten. Den ersten trat Raphi nur Zentimeter am Tor vorbei, auch Figo konnte einen lancieren, der ebenfalls nicht verwertet werde konnte.

Sowas von Abseits

In der 20. Minute brandete wieder einmal eine Angriffswelle der schnellen und spielstarken Gäste auf die Walker-Abwehr zu, die sich aber klug mit einer schönen Abseitsfalle positioniert hatten und die Gegner in ebendiese laufen ließen. Der Stürmer auf der linken Seite stand (mit einigem Wohlwollen gesehen) etwa 2 Meter im Abseits, in Wahrheit werden es wohl 3 Meter gewesen sein. Doch die Pfeife der Pfeife blieb stumm, der Stürmer konnte auf und davon und David keine Chance lassen. Unglaublich! Ich verstehe ja, dass man bei knappen Abseitsentscheidungen dem Schieri keinen Vorwurf machen kann, da keine Assistenten auf der Linie agieren. Aber bei solch klaren Stellungsfehlern? Wütende Proteste hatten naturgemäß keinerlei Auswirkung auf den Spielstand. 1:1 für Thalheim. Vom Spielverlauf nicht gänzlich unverdient, aber von der Entstehung her extrem unglücklich für die Gastgeber.

Die Walkers hatten dann noch ein wenig Mühe, wieder in die Spur zu finden. Das nutzten die Thalheimer in der 28. Minute aus: Ein langer, hoher Ball auf unsere Abwehr, aber genau auf unseren IV, der sich solche Möglichkeiten im Regelfall nicht entgehen lässt und zuverlässig nach vorne befreit. Auch der gegnerische Stürmer lief diesen Ball nur halbherzig an. Aber leider verschätzte sich unser IV in dieser Situation und unterlief den Ball, der Gegner erkannte blitzschnell die Gelegenheit, überlief die Abwehr und ließ David abermals keine Chance.

1:2 gegen den Tabellenzweiten und weiterhin nur wenig Zugriff auf das Spiel. Das wird schwer.

Aber die Moral des Teams war an diesem Tag eine ganz eine andere, wie letzte Woche. Sie spielten das hohe Tempo der Gäste weiter mit und kamen tatsächlich dort und da zu der einen oder anderen Chance. Es gab sogar Elfmeteralarm im gegnerischen Strafraum, doch der Schiri sah das Vergehen an der Strafraumgrenze – der Freistoß brachte nichts ein. Nicht verschweigen darf man aber auch, dass die Gegner die vielleicht beste Chance zum 1:3 fahrlässig ausließen, als der freigespielte Angreifer im Fünfer einen Stanglpass etwa 10 Meter links neben das Tor setzte. Das war knapp …

Mit 1:2 gings dann in die Pause, in der alle Beteiligten auf den Extrem-Libero der Gegner a jour gebracht wurden und vereinbart wurde, Entlastung mehr über die Seite zu suchen. Was auch da und dort im zweiten Durchgang gelang und die Walkers sich mehr und mehr Spielanteile erarbeiten konnten.

Verdienter Ausgleich

Immer weniger Gegenstöße konnten die Thalheimer lancieren, da sie immer öfter mit Defensivaufgaben beschäftigt wurden. So entwickelte sich dann ein Spiel auf Augenhöhe, wiewohl die Gäste immer noch mit 1:2 führten. Dieser Makel wurde aber in Minute 60 ausgebügelt, als eine Eckballserie auf der rechten Seite zu einem Gestocher im 5er der Thalheimer führte und TaliBerga schlussendlich das Spielgerät über die Linie drücken konnte. Das verdiente 2:2.

In weiterer Folge ergaben sich die eine oder andere Chance hüben wie drüben. So setzte Alex einen Freistoß aus etwa 25 Metern schön an der Mauer vorbei ins linke Eck, doch der hervorragend disponierte gegnerische Goalie konnte das Genähte noch aus dem Winkel kratzen.

Mittlerweile war, wie vereinbart, Paul P. für Geri Wu ins Spiel gekommen. Die Position des letzteren übernahm nun Hari, Paul seine IV-Aufgaben. In der 75. Minute ersetzte Blacky den heute sehr konzentriert aufspielenden Philip, der in dieser Form zu einer echten Stütze des Teams heranwachsen kann. Moment, Blacky Ersatz? Ja, unser Flügelflitzer hat sich leider unter der Woche verkühlt und fühlte sich nicht stark genug für die ganze Spielzeit.

»Cut!« sollte nur ein Regisseur beim Film rufen

Einen echten Aufreger gab es dann etwa in Minute 80, als Ali von einem hohen Bein bzw. den daran befindlichen Stollen des Gegners im Gesicht getroffen wurde. Fazit: Zwei blutende Cuts, Kieferschmerzen und Kopfsausen. Jede Woche ein Walker-Spieler mit Kopfverletzungen? Bitte nicht. Auf jeden Fall alles Gute bei der baldigen Genesung, Ali.

ali_cut

Die restliche Spielzeit mussten die Walkers nun also zu 10. absolvieren und kamen folgerichtig nun wieder mehr unter Druck. Den letzten Aufreger gab es dann kurz vor Schluss, als der gegnerische Stürmer rechts in den Strafraum zog und Georg ihn unsanft von den Beinen holte. Stockender Atem auf den Rängen: So ein Körperkontakt wurde schon von dem einen oder anderen Schiri geahndet. Aber diesmal blieb glücklicherweise der Triller des Schiris aus. Die Pfeife ertönte dann erst wieder zum Schlusspfiff. Aus, vorbei, ein gutes 2:2 gegen den Tabellenzweiten.

Letzte Woche ein Unentschieden, das sich wie eine Niederlage anfühlte. An diesem Tage eines, das nach Sieg schmeckte. Auch die Gegner empfanden dies offenbar so, als einer von ihnen nach unserer regulären Doppelliter-Attacke vor dem Buffet bemerkte: »Na super, heute hamma gegen einen Männer-Chor verloren.«

Glueck_stiefel

Blackys Players-Party

Abends gings noch zu Blackys Geburtstag auf den Froschberg, wo sein 22. Wiegenfest gefeiert wurde. Bei allerlei Kurzweil, die stets mit dem Konsumieren von alkoholischen Erfrischungen in Verbindung standen, wurde die Nacht zum Tage gemacht. Eine alpine Tradition, der sich unser myanmarisch-burmesischer Flügelstürmer noch nicht so bewusst war und schon nach relativ kurzer Zeit zuerst auf der Couch entschlummerte und dies später auf der Toilette fortsetzte. Nachdem er aber eine halbe Stunde nicht wieder erschien, klopften wir ihn (mit Raphis Kletterkünsten) aus der Zelle, wo er sich dann beim Waschbecken erfrischte. Folgender Dialog entspann sich dann: »Ich glaube, es ist Zeit für dich, nach Hause zu fahren. Figo hat nichts getrunken, er kann dich heimbringen.« – »Oh, ja, ja, danke. Das wäre super … Wer ist Figo?«

Den Rest erzählen die untenstehenden  Bilder.

Walker FC – Thalheim 2:2 (1:2), Tore: Alex, Berga. Schiri: Siebenbrunner, wer sonst?

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu „Ergebnisdienst Walker FC – Thalheim 2:2 (1:2)“

  1. extrem sympathische Truppe, schön euch in der 1. Liga zu haben! Wir sehen uns im Frühjahr bei uns in Thalheim!

    PS: hoffentlich habt ihr dieses Mal dann nicht wieder Grund zum Singen/Feiern! 🙂

  2. Danke, Markus, für die netten Worte.

    Aber der Doppelliter wird eigentlich immer »attackiert«, wenn wir passabel spielen – auch wenn das Ergebnis negativ ist. Und wir freuen uns auch schon auf die Partie in Thalheim im Frühjahr.

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