Ergebnisdienst Walker FC vs Auberg (5:2)

Die Physik ist ein Hund. Sie lässt sich nicht überlisten. Am Samstag traf der Walker FC im Spiel gegen den Tabellenletzten Auberg auf einen Gegner, der wieder ein Spiel auf schiefer Ebene erwarten ließ. Aber wie steht’s auf Wikipedia: »Die schiefe Ebene gehört (…)  zu den einfachen Maschinen.« An Einfachheit gebrach es aber leider unserer Mannschaft zu Beginn der Partie bei prächtigem Fußballwetter. Die Gegner schielten neidisch auf unsere Wechselbank, auf der Edelreservisten wie Paul P., Chris, Roman, Fritz und der Herr Präsident Platz genommen hatten. Auberg musste ohne Wechselspieler antreten. Und das Spiel auf schiefer Ebene war von der ersten Minute an sichtbar. Im Halbminutentakt rannten die Himmelblauen das gelbe Tor an, mehrere Großchancen wurden jedoch nicht genutzt. Zu kompliziert das Spiel. Das nominative 4-4-2-System entpuppte sich faktisch als 4-0-6-Chaos. Ein altes Walker-Problem: Zu viele, die das Tor erzielen wollen. Dabei sollte es klar sein, dass das Kollektiv dem Einzelkünstler überlegen sein sollte. (Auf unserem Niveau).

So standen sich die Offensivkräfte gegenseitig im Weg und auf den Zehen, das Mittelfeld ein riesengroßes Loch, das vom engagierten Defensivteam aufgefangen werde musste.
Nach 30 Minuten wechselte sich Trainer Thomas F. wie vereinbart aus. Chris kam, mit den Worten des Ennser Spattovar begleitet: »Geh eini, mach a Goal. Und spiel ja net ab, mach das Türl.« Das nahm sich der mit gestrigen Averna-Mineralstoffen gestärkte Plateau-Spieler zu Herzen: Nach Gestocher im gegnerischen Strafraum kam die Kugel zu ihm und mit einem trockenen Schuss in die rechte Ecke schloss er diesen Angriff erfolgreich ab. Erste Ballberührung: Tor. Das erlösende 1:0 für Walker FC.
Im Anschluss besannen sich die Unsrigen der Worte des Trainerteams (»Immer den nächsten anspielen, keine künstlerischen Todespässe nach vorne«) und mit ein wenig mehr System und Disziplin wurden die nächsten Chancen Zug um Zug erarbeitet, die schlussendlich Blacky mit einem (scheinbar) beruhigenden 2:0 abschließen konnte. Sollte jetzt ein Schützenfest folgen? Wir stehen ja erst in (geschätzt) Minute 31. Unerklärlicher Weise schalteten unsere Kämpfer nun einen Gang zurück und weckten damit die Tabellenletzten auf. Durch Unachtsamkeiten fielen erst das 1:2 und dann tatsächlich das 2:2, was auch den Halbzeitwechsel ergab.
Zur Pause kam dann Geburtstagskind Paul P., um die Abwehr zu stabilisieren und das andere Geburtstagskind Fips konnte nun von der Defensive ins wohlgeliebte Mittelfeld aufrücken. Die zweite Halbzeit war dann nun gefälliger anzusehen. In der Verteidigungslinie wurde fast nichts mehr zugelassen. Das lag u.a. auch am verzweifelten System der Auberger, das sich offenbar an Toni Polster erinnerte: »Hinten haben wir uns eingeigelt und wenn ein Pass nach vorne kam, klebte ein Zettel auf dem Ball: ›Viel Glück, Toni!‹« So wars auch: Der Alleinunterhalter der Gelben bekam immer weniger Futter von hinten. Dennoch: Gegen so hilflose Gegner sollten die Unsrigen doch öfter sich Chancen erspielen? Ja, stimmt. Wurde auch getan, aber leider auch ebensooft vertan.
Bis dann endlich, ENDLICH wieder Chris sich im Strafraum des End-Zwecks des Fußballspiels erinnerte und ein 3:2 erzielte. Gut. Der drohende Punkteverlust schien sich nun etwas aus dem Augenwinkel zu entfernen, wiewohl die Walkers noch immer zu wenig zu tatsächlich zwingenden Chancen kamen. Einige (leider ausbleibende) Elferpfiffe enthielt uns unglücklicherweise der an sich gut agierende Schieri. Dann das Tor des Tages: Eckball von der linken Seite, hoch über Freund und Feind hinweg, Geburtstagskind Fips ereilte am Fünfer-Eck den in der Luft sich befindlichen Ball und ließ sich auf sein Gesäß fallen und traf mit einem angedeuteten Fallrückzieher direkt ins kurze Eck. Er war so überrascht, dass er erst von seinem Score informiert werden musste. Mit einem Zweitore-Vorsprung spielte es sich dann ruhiger. Nach einer Flanke von rechts, die punktgenau auf Präsis Scheitel landete, der das Spielgerät in die lange Ecke bugsierte und nur durch das Handspiel eines Aubergers auf der Torlinie am Treffer gehindert wurde, gab es den fälligen Elfer. Das zweite Geburtstagskind des Tages, Paul P, wurde zum Punkt geschickt und schloss unhaltbar ab. Der Torjubel der Walkers ging praktisch im Abfiff des Spieles unter.
5:2 klingt nun in der Rücksicht klar, war es aber de facto nicht. Es lag leider nicht am Gegner, sondern an der taktischen Undiszipliniertheit der Unsrigen. Vielleicht sollte man ein »Tabellen-Ansehverbot« vor Spielen aussprechen und scheinbar schwächere Gegner genauso ernst nehmen wie die von der Papierform her stärkeren. Oder die Pflicht vor dem Match auf Wikipedia die Gesetzmäßigkeiten der schiefen Ebene nachlesen: Kurzfassung: Einfach spielen. Dann läuft die Machine. Fazit: 3 Punkte, die wichtig sind, aber schlussendlich schmeicheln. Gezeichnet: Matthias Sammer.
Auberg – Walker FC: 2:5 (2:2), Schieri: Befriedigend.

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