Englische Wochen für die Walker FC-Elf. Am Montag die Partie gegen Oberbank, das die – sagen wir mal – Reserve der Himmelblauen bestritt, am Dienstag der Auftritt gegen Tabellennachbarn SPG Urfahr und am Samstag das Messen gegen die DSG Urfahr. Ein Programm, das so genannte Profis so sicher nicht ohne Jammern absolvieren wollen würden.
Die Unsrigen sind da aber aus anderem Holz geschnitzt. Auf Oberbank eine Elf mit 3 Wechselspielern, am Dienstag gleich mit viereinhalb. Die Motivation stimmt.
Nun zum Geschehen gegen SPG Urfahr: Der Platz zeigte sich von der besten Seite. In Sonnenschein getaucht, vom Greenkeeper gut gewässert (oder war’s doch der kurz zuvor aussetzende Regen?), die Temperatur ideal, ließ sich also ein perfektes Meisterschaftsspiel erwarten. Die ersten Minuten waren jedoch von großer Nervosität beider Teams geprägt. Mittelfeldgeplätscher, das nur durch seltsame Pfiffe des Schiris gestört wurde. So kassierte Ali in der 18. Minute eine gelbe Karte für ein Foul, das an ihm begangen wurde (!). Aber glücklicherweise ließen sich die Walkers – im Gegensatz zu den Drüberderdonauern – nicht von manchmal bizarren Entscheidungen aus dem Tritt werfen, sondern marschierten munter drauf los. Und was? Zu Recht. Denn Alex wurde, nachdem der ewigjunge Mario an der Outlinie den Ball erkämpfte, vom nicht minder unalten Buzi auf die Reise geschickt und unser Alleinunterhalter in der Spitze enteilte seinen Bewachern und schob klug und überlegt zum 1:0 ein. Die nächste Phase gehörte denn auch den Walkern, die die Gegners in deren Hälfte einschnürten. Leider konnte das spielerische Übergewicht nicht in Zählbares umgesetzt werden.
Nach dieser Drangperiode gefiel sich unsere Mannschaft leider darin, dem Gegner wieder das Spielgerät zu überlassen und abzuwarten, ob sie damit was anfangen könnten. Die Urfahraner hatten zwar nur ein Rezept – hoher Ball auf die schnellen, seeehr schnellen Flügel – jedoch dieses eindimensionale Rezept führte tatsächlich zu einigen gefährlichen Aktionen. Aber entweder konnte die Viererkette den Torschuss verhindern oder Handschuh-Paul im Tor machte klar, warum er zurecht der Einser-Goalie ist.
Mit 1:0 ging’s dann in die Pause. Nach dem Seitenwechsel hat’s dann nur wenige Minute später wieder geklingelt. Und zwar im Tor der Gelben. Faso wurde etwas außerhalb des Strafraums frei gespielt, er entschied sich einen seiner bekannten und gefürchteten Weitschusshämmern zu entfesseln, der den verdutzten Fips traf (oder hat Letzterer ihn tatsächlich bewusst abgelenkt?) und damit dem gegnerischen Goalie keine Chance und das Gelederte ins Tor kullern ließ. War’s wirklich so? Der Chronist hat’s zumindest so gesehen.
2:0. Eine scheinbar beruhigende Führung. Offenbar zu beruhigend, denn die Walkers zogen sich wiederum zurück und überließen den Kanarienfarbenen wieder viel, zu viel, Spielraum. So kommt’s wie es kommen muss: Ein-, zweimal ging das geradlinige Konzept der Gegner (hoche Kugel, schnell hinterherlaufen – wir erinnern uns) auf, und das Spiel hätte sich schwuppdiwupp drehen können. Glücklicherweise – aber auch durch beherztes Einschreiten der Defensivakteure – blieb es beim Konjunktiv und das Score von 2:0 konnte über die Zeit gerettet werden.
Nach zwei herben Rückschlägen wieder ein Erfolgserlebnis, das tut gut. Alles in allem ein unterhaltsamer Abend, der aber – mit ein wenig Konsequenz und flexiblerem Verschieben – etwas nervenschonender gestaltet hätte werden können. Achja, mit seinem 12. Tor dürfte nun Alex alleiniger Führender in der Torschützenliste sein. Weiter so, dein unermüdliches Arbeiten in der Spitze ist bewunderswert. Der Wermutstropfen: die dritte Gelbe für Christian H., die er für ein Textilvergehen (zurecht, muss man sagen. Aber auch immens wichtig, muss man auch sagen) ausfasste und ihn damit für die Partie am Samstag zum Zusehen verdammt.
SPG Urfahr vs. Walker FC – 0:2 (0:1). Schiri: Siebenbrunner, bemüht. (Wer Arbeitszeugnisse lesen kann, weiß, was das bedeuten kann)
Ja, wenigstens eine verdiente Gelbe, dann muss ich mich nicht noch mehr ärgern, dass ich am Samstag nicht spielen kann! Das gute ist, dass wir bei unserem sehr starken Kader immer wieder Ausfälle verkraften können.