Kurzfassung für Raphi: Heiß und schwül. Gegner laut und meist im Vorwärtsdrang. 1:0, 1:1 Mario Lanz, 2:1. Pause. Ali 2:2. In der 90. dann leider noch das 3:2. Schade, gut gekämpft, leider verloren.
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Ein heißer Spätsommertag. Der Gegner: Newcomer SK Voest Linz. Der Platz: Am Unternehmensgelände, Lunzerstraße. Stinkig (aber nicht vom Werk sondern von Fäkalgerüchen umweht). Das Publikum: Zahlreich. Von Walkerseite in gewohnter Stärke, von Gegnerseite her mit fanatischen Fans bestückt, die an alte blauweiße Zeiten erinnerten. Dazu die fast komplette St. Florianer Kampfmannschaft, die sich dieses Spitzenspiel nicht entgehen lassen wollte.
Die Walker-Mannschaft war in der Grundaufstellung gehandicapt, da keiner aus der Schlussmannriege Zeit gefunden hatte. Deshalb stellte sich dankenswerterweise Buzi zwischen die Pfosten zu Beginn.
Die Stahljungs wärmten auf wie Profis, erfrischend die individuelle Ertüchtigungspraxis der Walker-Jungs, die an Diegos Lockerungsübungen erinnerten.
Dennoch: Auf eigenem Geläuf, mit einem (glaubich) 12:1 gegen Audorf in der Vorbereitung, waren die Voestler in der Favoritenrolle. Die sie auch gleich gegen tief stehende Walkers bewiesen. Ballanteile sprachen für die Stählernen, dennoch hielten die Himmelblauen besonders in der Verteidigungsreihe wacker dagegen. Trotzdem mussten sie das 0:1 hinnehmen, nachdem ein gegnerischer Stürmer den Abwehrriegel um Ali durchbrach.
Auch nach dem Führungstor änderten sich die Matchanteile nicht entscheidend, die Voestler spielbestimmend, die Walkers vor allem mit dem Abwehren der feindlichen Anstürme beschäftigt. Bis nach einem (glaub ich) Eckball sich die Situation ergab dass Faso (schon wieder) auf Höhe des Strafraumes unbedrängt zum Schuss kam und den Ball mit deutlich mehr als gefühlten 60 km/h den gegnerischen Goalie unter Druck setzte, der den Ball nur abklatschen konnte und nach einem wirren Gestocher Comebacker Mario Lanz den Ball hinter die feindliche Linie drücken konnte. 1:1, für die Walker muss man fast sagen. Rumpelstilzchentrainer auf der Gegenseite rotierte und schien knapp am körperlichen Zusammenbruch.
Aber auch nach dem Gegentreffer änderte sich der Spielverlauf nicht. Höhere Spielanteile für die Koksler, nur sporadische Gegenstöße der Walkers. Bis dann einmal die Abseitsfalle nicht klappte und der Gegner durchbrechen konnte und zu 2:1 einschieben konnte.
Mit dem Score von 2:1 wurden dann auch die Seiten gewechselt.
Die 2. Halbzeit zeigte keine große Veränderung im Spielverlauf. Voest spielbestimmend sowie lauter von Trainerbank her … und Fankonglomerat. Die Walkers tief hineingedrängt aber heldenhaft verteidigend und Chancen vernichtend. Bis dann – quasi aus dem Nichts – Libero Ali im 16er freigespielt wurde, der den Ball unhaltbar in die Maschen knallte. 2:2 – na, schau dich an!
Der Gegentreffer schockte die Gegners. Auch weil 1er Goalie Paul sich, nach seiner Schiripflicht auswärts, einwechseln konnte und dem Buzi bereitwillig Platz machte und sich in das Feldspiel einschaltete. Jetzt war das Spiel an Spannung nicht mehr zu überbieten. Paul reflexte und reagierte in unnachahmlicher Manier und brachte die gegnerischen Angreifer – mit Hilfe seiner Vorderleute – an den Rand der Verzweiflung. Leider verletzte sich Schurl bei einem mörderischen Pressball, unmittelbar darauf leider auch Geri Wurd.
Wir stehen gefühlt in der 90. Minute. Da die Auswechslung nach Geris Verletzung nicht schnell genug stattfinden konnte, mussten die Walkers einen Eckball mit nur 10 Mann hinnehmen, den die Koksler leider ausnutzen und nach einem wirren Gestocher zum 3:2 abschließen konnten. Wenig später pfiff der Schiri ab. Der dritte Dämpfer gegen die Liga-Neueinsteiger für die Walkers war besiegelt. Dennoch: Heldenhafte Leistung der Himmelblauen, die gegen eine körperlich hart (dennoch nie unfair agierende) Mannschaft das Letzte aus sich herausholte und die nur knapp die Punkte liegen ließ.
Zitat Trainer der Voestler: „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“
Zitat der St. Florianer: „Schei*e, ist das spannend. So spannend wars etwa nur beim Champions-League-Final.“
Zitat Berger: „Jetzt hamma gozeidank die Neueinsteiger hinter uns, jetzt können wir ins normale Ligageschehen einsteigen.“
SK Voest Linz vs. Walker FC 3:2 (2:1), Schiri: Pingelige Heimpfeife.
Tolle Partie und ebenso guter Spielbericht, wird von mir immer gern gelesen! Die Spannung war am Ende wirklich kaum zu überbieten, nicht zuletzt wegen der guten Verteidigungsleistung der Walker Burschen. Ein Unentschieden hättet ihr euch auf jeden Fall für euren Einsatz verdient.
Fairer SKV- wie gewohnt 😉
Danke, Andy.
Den ausgezeichneten Spielbericht der Voestler findet man auf deren Seite